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Der Schlüssel zum proaktiven Impfmanagement? Sind Sie!

Der Schlüssel zum proaktiven Impfmanagement? Sind Sie!

Bei der Impfung und anderen Vorsorgemaßnahmen spielen Sie als MFA eine wichtige Rolle.1 In der Arztpraxis sind Sie oft erste Ansprechperson.2 Was Sie als MFA tun können, um die Betreuung der Patient:innen zu verbessern, lesen Sie hier.

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Bei einer der wichtigsten Vorsorgemaßnahme, der Impfung, spielen Sie als MFA eine entscheidende Rolle.3 Von der Organisation des Bestell-, Kontroll- und Aufbewahrungssystems von Impfstoffen, über das Ansprechen und Erinnern von Patient:innen an Impftermine bis zur Injektion des Impfserums1 – Sie sorgen mit gutem Impfmanagement für einen reibungslosen Ablauf in Ihrer Praxis.3

Allround-Talente im Impfalltag

Die Vorteile einer Immunisierung und worauf sich diese Vorteile begründen sind Teil Ihrer Ausbildung.1 Zwar ist die Erhebung der Krankheitsvorgeschichte und Aufklärung zu einer Impfung immer noch die Aufgabe des Arztes oder der Ärztin3, allerdings kann die Injektion des Impfstoffes unter die Haut oder in den Muskel nach entsprechender Schulung auch von Ihnen übernommen werden1. Die Patientenbetreuung durch Sie als MFA geht jedoch über das reine Verabreichen der Spritze hinaus: Patient:innen zur Inanspruchnahme von Impfmaßnahmen zu motivieren, darüber zu informieren und den Impfpass zu führen, gehört ebenfalls zu Ihren Aufgaben.1

Gegen das Vergessen: Impferinnerungssysteme als proaktiver Service

Impftermine werden häufig verpasst oder vergessen. Das gaben rund 47 % der Befragten einer Repräsentativbefragung aus 2020 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu Einstellung, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen an.4 Daher kann ein gut etabliertes Impfmanagement Ihrer Arztpraxis einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Inanspruchnahme von Impfungen leisten.3

Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Impferinnerungen in der Arztpraxis: Die Ergebnisse der Befragung der BZgA zeigten, dass nahezu alle Eltern (92 %) bei dem Besuch ihres Arztes oder ihrer Ärztin an anstehende Impfungen erinnert werden. Nicht zu vernachlässigen in diesem Zusammenhang ist die Wahl des Kommunikationsinstruments bzw. -kanals.4

Insbesondere Eltern begrüßen mehrheitlich ein Impferinnerungssystem, um alle Impftermine im Blick zu haben. Laut der Analyse der BZgA ist die Erinnerung an einen Impftermin durch die Arztpraxis per Post, E-Mail, Telefon oder SMS nicht sonderlich verbreitet. Lediglich 17 % der befragten Eltern gaben an, auf einem dieser Wege an einen Impftermin erinnert worden zu sein. Deutlich häufiger erregten ausgelegte Broschüren oder Plakate in der Arztpraxis (62 % der Befragten) die Aufmerksamkeit hinsichtlich einer Impfempfehlung. Immerhin 65 % der befragten Eltern hatten einen persönlichen Impfkalender von der Arztpraxis für ihr Kind erhalten.4

Das „Impferinnerungssystem“ Ihrer Praxis kann aus einer Erinnerung per Post, E-Mail oder auch aus einem persönlichen Impfkalender bestehen.4 Initiierung und Pflege kann hierbei von Ihnen übernommen werden.1 Durch ein Impferinnerungssystem können Sie zu einer umfangreichen Impfprophylaxe Ihrer Patient:innen beitragen. Durch Ihre Einbringung in das Impfmanagement können Sie somit nicht nur den Arzt oder die Ärztin entlasten, sondern auch Barrieren zugunsten einer Impfentscheidung überwinden.3

Sensibler Umgang mit Patient:innen

Das Thema Impfen wirft bei Patient:innen häufig Fragen auf. Die überwiegende Mehrheit der Eltern befürwortet Impfungen grundsätzlich und wünscht sich zusätzliche Informationen. Obgleich in der Untersuchung der BZgA 98 % aller Befragten angaben, sich am liebsten von einem Arzt oder einer Ärztin über Impfungen informieren zu lassen, hielten mehr als zwei Drittel das persönliche Gespräch mit einer medizinischen Fachkraft für eine geeignete Möglichkeit, um sich über das Impfen zu informieren.4 Vor diesem Hintergrund können Sie als MFA in Ihrer beratenden und betreuenden Funktion auf die Patient:innen eingehen und damit im Impfalltag unterstützen.1 Als erste Ansprechperson sind Sie Service- und Fachpersonal zugleich. Attribute wie Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Taktgefühl und Verschwiegenheit gegenüber Patient:innen sind wichtige Eignungsvoraussetzungen, die Sie für den Beruf der oder des medizinischen Fachangestellten mitbringen. Zudem werden Sie im Rahmen der Ausbildung auch intensiv für die Kommunikation mit Patient:innen geschult.2 Nicht nur, dass Sie Menschen mit erhöhtem Risiko für eine Infektion, wie beispielsweise Senior:innen, identifizieren können, auch das freundliche Ansprechen dieser Patient:innen und Hinweisen auf eine Kontrolle des Impfstatus kann somit zu Ihren Aufgaben als MFA gehören.1

MFA an vorderster Front

Wie die Studie der BZgA zeigt, stuft die Mehrheit der Bevölkerung Impfungen als wichtig ein, ist jedoch nicht ausreichend informiert, wenn es darum geht, gegen welche Erkrankungen wiederholt geimpft werden muss. Auch die überwiegende Mehrheit der Eltern zeigt sich positiv gegenüber dem Thema Impfen.4 Diese positive Einstellung sowie Ihre fachliche Expertise als medizinische Fachkraft können Ärzt:innen nutzen, um ihren Patient:innen Informationen rund um das Thema Impfen zukommen zu lassen.1 Da Sie als medizinische Fachangestellte eine der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen darstellen5, können Sie eine wichtige Rolle beim Vermitteln gesundheitsrelevanter Informationen spielen2. So können Sie die Betreuung, Aufklärung und Beratung Ihrer Patient:innen rund um das Thema Impfen proaktiv gestalten und die Effektivität des Impfmanagements verbessern.1 Durch regelmäßige Schulungen können Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sicherstellen, dass Sie nicht nur zu den jeweiligen Indikationen auf dem neuesten Stand sind, sondern Sie werden auch darin bestärkt, Patient:innen zielgerichtet auf bestehende Impfempfehlungen hinzuweisen und den Impfstatus zu überprüfen.3 So profitieren nicht nur Ihre Patient:innen von Ihrer guten Ausbildung und einem effektiven Impfalltag, sondern auch Ihr Arzt und Ihre Ärztin. Die Übertragung von mehr Verantwortung, beispielsweise für das Impfmanagement in Ihrer Praxis, ist ein Zeichen der Wertschätzung durch den Arzt oder die Ärztin Ihnen gegenüber für die täglich erbrachte Leistung sowie eine Motivation, sich engagiert für die Impfprophylaxe Ihrer Patient:innen einzusetzen.

Quellen

  1. Verordnung über die Berufsausbildung zum Medizinischen Fachangestellten/zur Medizinischen Fachangestellten vom 26. April 2006 (BGBl. I S. 1097).
  2. Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF). Berufswunsch: Medizinische/r Fachangestellte/r. Stand: 2020. https://www.vmf-online.de/download/berufsbild-berufswunsch-mfa-medizinische-fachangestellte [eingesehen am 24.05.2022].
  3. Robert Koch-Institut (RKI). Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2022. Epid Bull 2022;4:3-66.
  4. Horstkötter N, Desrosiers J, Müller U, Ommen O, Reckendrees B, Seefeld L, Stander V, Goecke M, Dietrich M (2021): Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen – Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2020 zum Infektionsschutz. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
  5. Statistisches Bundesamt. Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Gesundheitspersonal 2019.
    https://www.gbe-bund.de/gbe/pkg_isgbe5.prc_menu_olap?p_uid=gast&p_aid=64413445&p_sprache=D&p_help=4&p_indnr=97&p_indsp=&p_ityp%E2%80%A6 [eingesehen am 23.05.2022].
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