Zulassungen für zwei KEYTRUDA®-Kombinationstherapien: KEYTRUDA® + Trastuzumab + Chemotherapie beim HER2-positiven sowie KEYTRUDA® + Chemotherapie beim HER2-negativen Magenkarzinom (PD-L1 CPS ≥ 1)

Zwei Zulassungen für KEYTRUDA®-Kombinationstherapien beim HER2-positiven sowie beim HER2-negativen Magenkarzinom

Das Indikationsspektrum von KEYTRUDA® erweitert sich um zwei neue Indikationen. Seit Kurzem können auch Patienten mit lokal fortgeschrittenem nicht resezierbarem oder metastasierendem HER2-positivem bzw. HER2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs mit PD-L1 CPS ≥ 1 in der Erstlinie mit KEYTRUDA®-Kombinationstherapien therapiert werden: KEYTRUDA® + Trastuzumab + Chemotherapie (Fluoropyrimidin- und Platin-basiert) kommt bei HER2-positiven sowie KEYTRUDA® + Chemotherapie bei HER2-negativen Tumoren zur Anwendung.

Im Jahr 2020 erkrankten in Deutschland etwa 5.370 Frauen und 9.120 Männer an einem malignen Tumor des Magens. Diese Tumoren treten bei Männern doppelt so häufig am Mageneingang (Kardia) auf wie bei Frauen.1 Bei etwa 40 % der Betroffenen bestehen bei Diagnosestellung bereits Metastasen (UICC-Stadium IV).1 Die relative Überlebensrate von 10 Jahren bei Frauen lag in den Jahren 2019 und 2020 bei 35 %, bei Männern betrug sie 31 %.1

Der HER2-Status beim Magenkarzinom

Bei etwa 10 bis 20 % aller Magenkarzinome liegt eine HER2-Überexpression vor, höhere Prävalenzen wurden bei Tumoren des gastroösophagealen Übergangs sowie beim intestinalen Subtyp beobachtet.2 Studienergebnisse zu Patienten in der Erstlinientherapie (Zur Studie KEYNOTE-811, zur Studie KEYNOTE-859) zeigten zudem bei etwa 80 % aller fortgeschrittenen Magenkarzinome eine PD-L1-Expression mit einem CPS ≥ 1.3, 4 Der kombinierte Nachweis einer HER2-Überexpression sowie PD-L1 beim Magenkarzinom bildet eine wichtige Grundlage für den Einsatz einer Kombination von zielgerichteten Antitumor-Medikamenten und bestimmten immunonkologischen Therapien.5

Für die optimale Versorgung der Betroffenen ist die Bestimmung relevanter Biomarker wie HER2, PD-L1 und der MSI/dMMR-Status und der bestmögliche Einsatz einer Erstlinienbehandlung essenziell.2 Die histologische Diagnose sollte auf Basis der WHO-Kriterien erfolgen.2 Als validierte prädiktive Biomarker für die medikamentöse Therapie gelten:2

  • die HER2-Expression bestimmt mittels Immunhistochemie (IHC) und/oder HER2-Amplifikation mittels der In-situ-Hybridisierung (ISH)
  • PD-L1-Expression bestimmt mittels IHC (CPS)
  • sowie die Bestimmung des MSI-H/dMMR-Status

Mehr zum Biomarker PD-L1 erfahren Sie hier
Mehr zur HER2-Testung beim Magenkarzinom erfahren Sie hier

Erstlinientherapie des fortgeschrittenen oder metastasierenden nicht resezierbaren HER2-positiven Adenokarzinoms des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ)

In der Gastric Cancer Living Guideline der European Society for Medical Oncology (ESMO) (Stand Oktober 2023) wird bei fortgeschrittenen bzw. metastasierenden nicht resezierbaren Karzinomen des Magens oder des GEJ in der Erstlinientherapie eine Platin- und Fluoropyrimidin-basierte Kombinationschemotherapie (Dublette) empfohlen. Abhängig von der HER2- und PD-L1-Expression werden zusätzlich Pembrolizumab (KEYTRUDA®) + Trastuzumab oder Trastuzumab allein empfohlen.6

Seit August 2023 ist KEYTRUDA® in Kombination mit Trastuzumab sowie einer Fluoropyrimidin- und Platin-basierten Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung des lokal fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierenden HER2-positiven Adenokarzinoms des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs bei Erwachsenen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (CPS ≥ 1) angezeigt.7, 8

Erfahren Sie hier mehr zum Studiendesign, den Ergebnissen der primären und sekundären Wirksamkeitsendpunkte sowie zum Sicherheitsprofil der Zulassungsstudie KEYNOTE-811

Erstlinientherapie des fortgeschrittenen oder metastasierenden nicht resezierbaren HER2-negativen Adenokarzinom des Magens oder des GEJ

Bei fortgeschrittenen bzw. metastasierenden nicht resezierbaren Karzinomen des Magens oder des GEJ sieht die ESMO Gastric Cancer Living Guideline (Stand Oktober 2023) in der Erstlinientherapie eine Platin- und Fluoropyrimidin-basierte Kombinationschemotherapie (Dublette) vor. Abhängig von der PD-L1-Expression kann zusätzlich Pembrolizumab (KEYTRUDA®) oder Nivolumab eingesetzt werden.6

Seit November 2023 ist KEYTRUDA® in Kombination mit einer Fluoropyrimidin- und Platin-basierten Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung des lokal fortgeschrittenen nicht resezierbaren oder metastasierenden HER2-negativen Adenokarzinoms des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs bei Erwachsenen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (CPS ≥ 1) zugelassen.7, 8

  • Erfahren Sie hier mehr zum Studiendesign, den Ergebnissen der primären und sekundären Wirksamkeitsendpunkte sowie Sicherheitsprofil der Zulassungsstudie KEYNOTE-859
  • Klicken Sie hier für eine kompakte Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie KEYNOTE-859

Schon gewusst?

KEYTRUDA® ist bereits seit April 2022 als Monotherapie zur Behandlung des nicht resezierbaren oder metastasierenden Magenkarzinoms mit MSI-H oder mit einer dMMR bei Erwachsenen mit einem Fortschreiten der Erkrankung während oder nach mindestens einer vorherigen Therapie angezeigt.7, 8

Abkürzungen

1L: Erstlinientherapie
CPS: Kombinierter positiver Score (combined positive score)
dMMR: Mismatch-Reparatur-Defizienz (deficient mismatch repair)
ECOG: Eastern Co-operative Oncology Group
ESMO: European Society for Medical Oncology
GEJ: Gastroösophagealer Übergang (gastroesophageal junction)
HER2: Human epidermal growth factor receptor 2
ICH: Immunhistochemie
ISH: In-situ-Hybridisierung
MSI: Mikrosatelliten-Instabilität
MSI-H: Hochfrequente Mikrosatelliteninstabilität (microsatellite-instability-high)
PD-L1: Programmierter Zelltod-Ligand 1 (programmed cell death ligand 1)
UICC: Union for International Cancer Control

Quellen

  1. Krebs in Deutschland 2019/2020. 14. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2021: 978-3-89606-323-6.
  2. Lordick F et al. Gastric cancer: ESMO Clinical Practice Guideline for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2022; 33(10):1005–20.
  3. Rha SY et al. Pembrolizumab plus chemotherapy versus placebo plus chemotherapy for HER2-negative advanced gastric cancer (KEYNOTE-859): a multicentre, randomised, double-blind, phase 3 trial (inkl. Supplement). Lancet Oncol 2023; 24(11):1181–95.
  4. Janjigian YY et al. Pembrolizumab plus trastuzumab and chemotherapy for HER2-positive gastric or gastro-oesophageal junction adenocarcinoma: interim analyses from the phase 3 KEYNOTE-811 randomised placebo-controlled trial (inkl. Supplement). Lancet 2023.
  5. Lian J et al. PD-L1 and HER2 expression in gastric adenocarcinoma and their prognostic significance. Dig Liver Dis 2022; 54(10):1419–27.
  6. European Society for Medical Oncology (ESMO). Gastric Cancer Living Guideline, v1.2 October 2023.
  7. European Medicines Agency (EMA). Keytruda: Procedural steps taken and scientific information after the authorisation [eingesehen am 14.02.24].
  8. Fachinformation KEYTRUDA®, Stand März 2024.

DE-OGA-00013 04/2024

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