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Schwangerschaft und Impfung: Was ist empfohlen?

Schwangerschaft und Impfung: Was ist empfohlen?

Der Schutz von Schwangeren und ungeborenen Kindern ist in der Schwangerschaft besonders wichtig: Dazu gehört auch das Impfen.1 Aber können alle Impfungen während der Schwangerschaft erfolgen? Was die STIKO bezüglich Impfungen vor, in und nach der Schwangerschaft empfiehlt, hier!

Schwangerschaft & Impfung: Was ist empfohlen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Frauen im gebärfähigen Alter, einige Impfungen schon im Vorfeld einer möglichen Schwangerschaft durchführen zu lassen: Denn in der Schwangerschaft können nicht alle Impfungen erfolgen.1

Welche Empfehlungen gibt es bei Kinderwunsch?

Welche Empfehlungen gibt es bei Kinderwunsch?2

Tabelle 1: Impf-Empfehlungen für Frauen mit Kinderwunsch vor Eintritt einer Schwangerschaft. Modifiziert von MSD nach [2].

Zudem empfiehlt die STIKO ausdrücklich Frauen mit Kinderwunsch die Impfung gegen COVID-19, um bei einer zukünftigen Schwangerschaft optimal geschützt zu sein. Eine Auffrischimpfung 6 Monate nach der letzten Impfstoffdosis ist ebenfalls empfohlen.3

Wurde eine Impfung mit einem Totimpfstoff durchgeführt, muss im Anschluss keine explizite Schwangerschaftsverhütung stattfinden.2

Welche Impfungen können in der Schwangerschaft erfolgen?

Die sogenannten Totimpfstoffe können in der Schwangerschaft gegeben werden. Dazu zählen z. B. die Impfstoffe gegen Grippe, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten sowie Hepatitis A und B. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass im 1. Schwangerschaftsdrittel möglichst nur dringend indizierte Impfungen durchgeführt werden sollten. Der Grund dafür ist, dass die in der Frühschwangerschaft häufiger vorkommenden Fehlgeburten (Spontanaborte) fälschlicherweise mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden können. Dies kann im Einzelfall für die Betroffenen eine besondere psychische Belastung darstellen.

Welche Impfungen sollten in der Schwangerschaft erfolgen?

Schwangeren wird von der STIKO explizit dazu geraten die Impfungen gegen Grippe (Influenza) und Keuchhusten (Pertussis) durchzuführen.2

Die Influenza-Impfung wird dabei allen Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung aufgrund einer Grunderkrankung, z. B. bei Asthma oder Diabetes, schon ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel.2

Die STIKO empfiehlt in jeder Schwangerschaft gegen Pertussis zu impfen, egal wann die letzte Pertussis-Impfung zuvor stattgefunden hat. Die Pertussis-Impfung wird dabei allen Schwangeren zu Beginn des 3. Schwangerschaftsdrittels empfohlen. Besteht die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt, sollte die Impfung schon im 2. Schwangerschaftsdrittel erfolgen.2

Eine Impfung gegen COVID-19 wird von der STIKO für ungeimpfte Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Sollte eine Schwangerschaft nach bereits erfolgter Erstimpfung festgestellt worden sein, wird die Zweitimpfung erst ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Eine COVID-19-Impfung im 1. Schwangerschaftsdrittel, ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsab-bruch.3

Welche Impfungen sollten in der Schwangerschaft nicht erfolgen?

Grundsätzlich nicht geimpft werden sollte in der Schwangerschaft mit einem Lebendimpfstoff. Dazu zählen z. B. die Impfungen gegen Röteln, Masern-Mumps-Röteln (MMR) oder Windpocken (Varizellen). Hier sollte auch bis zu einen Monat nach der Impfung mit einem Lebendimpfstoff darauf geachtet werden, eine Schwangerschaft zu vermeiden. Sollte jedoch in oder kurz vor der Schwangerschaft eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff stattgefunden haben, ist dies kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Es konnte nach der Lebendimpfung kein erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen festgestellt werden.2

Kann in der Stillzeit geimpft werden?

Die meisten von der STIKO empfohlenen Impfungen können sowohl die Stillende als auch der gestillte Säugling erhalten. Vor allem die Impfung gegen Gelbfieber sollten stillende Frauen nicht bekommen, da weltweit vereinzelte Fälle von Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute bei gestillten Säuglingen aufgetreten sind, nachdem die Mutter die Gelbfieber-Impfung bekommen hatte.2

Die Wirkung der Rotavirus-Impfung kann bei Säuglingen möglicherweise optimiert werden, wenn die Mutter das Kind eine Stunde vor und nach der Impfung nicht stillt – sofern der Stillrhythmus dies zulässt.2

Auch die Impfung gegen COVID-19 ist für Stillende durch die STIKO empfohlen.3

Unser Fazit für Sie
Die STIKO empfiehlt Frauen im gebärfähigen Alter, einige Impfungen schon im Vorfeld einer möglichen Schwangerschaft durchführen zu lassen, da in der Schwangerschaft nicht alle Impfungen erfolgen können.1 Die sogenannten Totimpfstoffe können in der Schwangerschaft gegeben werden. Schwangeren wird von der STIKO sogar explizit dazu geraten die Impfungen gegen Grippe (Influenza), Keuschhusten (Pertussis)2 und gegen COVID-19 durchzuführen3. Grundsätzlich nicht geimpft werden sollte in der Schwangerschaft mit einem Lebendimpfstoff. Die meisten von der STIKO empfohlenen Impfungen können sowohl die Stillende als auch der gestillte Säugling erhalten. Vor allem die Impfung gegen Gelbfieber sollten stillende Frauen nicht bekommen.2

Noch mehr zum Thema Impfungen in der Schwangerschaft finden Sie hier kompakt zusammengefasst im Faktenblatt des Robert Koch-Institutes!

Generell gilt: Vor der Impfung sind die Fachinformationen der zu verwendenden Impfstoffe genau in Bezug auf die Empfehlungen bzw. Einschränkungen oder Gegenanzeigen bei schwangeren und stillenden Frauen zu lesen.

Quellen

  1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Impfen-info.de. Impfempfehlungen für Schwangere. Abrufbar unter: https://www.impfeninfo.de/schwangere/ [eingesehen am 06.12.2021].
  2. Robert Koch-Institut (RKI). Impfen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Stand: 26.03.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen [eingesehen am 06.12.2021].
  3. Robert Koch-Institut (RKI). Impfung bei Schwangeren, Stillenden und bei Kinderwunsch. Stand 30.11.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de//FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Schwangere [eingesehen am 06.12.2021].
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