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Erste Hilfe bei Sprachbarriere: Der Impfwegweiser

Erste Hilfe bei Sprachbarriere: Der Impfwegweiser

Insbesondere bei Sprachbarrieren ist darauf zu achten, dass ärztliche Ausführungen auch verstanden werden, denn vor der Impfung muss eine Aufklärung erfolgen.1 Nutzen Sie als Hilfe z. B. den Impfwegweiser vom Verein „Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.“ in 16 Sprachen.2 Hier mehr!

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Die Impfaufklärung muss mündlich vom Behandelnden oder einer Person vorgenommen werden, die über die zur Durchführung der Impfung notwendige Ausbildung verfügt. Es kann dabei ergänzend auf Unterlagen Bezug genommen werden. Bei Sprachbarrieren sollte außerdem geklärt werden, ob die Zuziehung eines Dolmetschers gewünscht wird. Die Kosten dafür trägt ggf. die zu impfende Person.1

Als nützliche Hilfe für die Patientenaufklärung hat der Verein „Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.“ die Impfschutzinitiative „Mit Migranten für Migranten (MiMi)“ gestartet und einen Impfwegweiser mit muttersprachlichen Informationen rund um das Thema Impfen bereitgestellt.2

Die Broschüre wurde in 16 Sprachen veröffentlicht: Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kurdisch, Persisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch und Türkisch.2

Die Broschüre enthält die folgenden Informationen:2

  • die Grundlagen des Impfens und die jeweiligen vermeidbaren Krankheiten
  • die Bedeutung des Impfens und praktische Impffragen
  • einen Impfkalender, Impfplan und Impfempfehlungen
  • Informationen zu Risiken und Nebenwirkungen
  • Erklärungen der wichtigsten Fachbegriffe zum Thema Impfen
  • wichtige Fachadressen

Laden Sie sich den mehrsprachigen Impfwegweiser jetzt einfach auf der Webseite der Initiative kostenlos herunter! Alternativ können Sie auf der Webseite die gewünschte Anzahl an Broschüren für Ihre Praxis bestellen.

Was tun, wenn bei den zugewanderten Personen die Impfdokumente fehlen?

Häufig fehlen bei den zugewanderten Personen die Impfunterlagen. Bei unbekanntem Impfstatus oder fehlender bzw. unvollständiger Dokumentation von Impfungen ist von fehlenden Impfungen auszugehen. Nicht dokumentierte Impfungen sollten entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) nachgeholt werden. Dazu teilt das Robert Koch-Institut mit, dass von zusätzlichen Impfungen bei bereits bestehendem Impfschutz kein besonderes Risiko ausgeht. Serologische Kontrollen zur Überprüfung des Schutzes sind nur in Ausnahmefällen angezeigt. Dazu zählen die Überprüfung des Impferfolges bei Personen mit Immundefizienz oder Immunsuppression und der Nachweis des Impfschutzes gegen Hepatitis B bei Personen, für die eine Impfindikation gegeben ist. Bei Frauen mit Kinderwunsch und unklarer Varizellen-Anamnese werden Titerkontrollen zum Nachweis eines Varizellen-Impfschutzes empfohlen.1

In aller Kürze: Was beinhaltet die ärztliche Impfleistung?

Jeder Praxisbesuch sollte genutzt werden, Patienten oder deren Eltern im Rahmen der vorgesehenen Routineuntersuchungen auf Möglichkeit, Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit indizierter Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten hinzuweisen. Zusätzlich haben die Ärzte die Pflicht, über die Folgen zu informieren, falls die Impfung unterlassen wird.1

Erfahren Sie dazu mehr in unserem Artikel „Keine Impfung ohne Info: Tipps für das Impfgespräch“.

Fazit
Vor jeder Impfung muss eine Aufklärung erfolgen: Dafür ist darauf zu achten, dass ärztliche Ausführungen auch verstanden werden – dies gilt im Besonderen bei Sprachbarrieren. Häufig fehlen bei zugewanderten Personen die Impfunterlagen. Bei unbekanntem Impfstatus oder fehlender bzw. unvollständiger Dokumentation von Impfungen ist von fehlenden Impfungen auszugehen. Nicht dokumentierte Impfungen sollten entsprechend den STIKO-Empfehlungen nachgeholt werden.1 Bei der notwendigen Impfaufklärung kann zum Beispiel der kostenlose, in 16 Sprachen übersetzte Impfwegweiser der Impfschutzinitiative „Mit Migranten für Migranten“ unterstützend im Impfgespräch eingesetzt werden und dabei helfen, Sprachbarrieren zu überwinden.2

Quellen

  1. Robert-Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull 2023;4:3-68.
  2. Impfwegweiser der Impfschutzinitiative „Mit Migranten für Migranten“, abrufbar unter: https://www.mimi-bestellportal.de/shop/publikationen/schutzimpfungen/wegweiser-schutzimpfungen-2018-12/ [eingesehen am 13.06.2023].

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