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Mumps

Mumps

Mumps ist eine virale Infektionskrankheit.1 Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass bei einer Mumps-Erkrankung Komplikationen auftreten. Hierzu gehören z. B. eine Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut.2 Informieren Sie sich hier über Mumps und die Schutzimpfung!

Mumps

1. Fakten zu Mumps

Fakten zum Mumps-Infektionen

  • Mit zunehmendem Alter steigt bei einer Mumps-Erkrankung das Risiko für Komplikationen.2
  • Die Impfung gegen Mumps hat in Deutschland zu einer deutlichen Abnahme der Erkrankungsfälle geführt.1
  • In den letzten Jahrzehnten kamen in Deutschland immer wieder größere Mumps-Ausbrüche vor.2

2. Was ist Mumps?

Mumps ist eine Infektionskrankheit, die durch das Mumpsvirus ausgelöst wird.1 Sie ist auch als Ziegenpeter bekannt. Nicht nur Kinder können Mumps bekommen, sondern auch Jugendliche und Erwachsene. Bei einer Mumps-Erkrankung können eine Reihe von Komplikationen auftreten. Zu den häufigeren Komplikationen gehören u. a. eine Entzündung der Hoden oder der Brustdrüsen. In weniger als 1 % der Mumpsfälle kann eine Gehirnentzündung auftreten, die auch zum Tod führen kann.2

3. Verbreitung und Ansteckung

Wo auf der Welt kommt Mumps vor?

Mumps ist weltweit verbreitet.2 Im Jahr 2021 wurden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) global 224.805 Erkrankungsfälle gemeldet.3

Wie weit verbreitet ist Mumps in Deutschland?

Die Schutzimpfung hat in Deutschland zu einer deutlichen Abnahme der Erkrankungsfälle geführt.1 Dennoch traten in den letzten Jahrzehnten hierzulande immer wieder größere Mumps-Ausbrüche auf – pro Jahr werden durchschnittlich 700 Mumpsfälle gemeldet.2

Damit Ausbrüche vermieden werden können, sollten in Deutschland bundesweit mindestens 95 % der Bevölkerung zweimal gegen Mumps geimpft sein.2

Wer kann sich mit Mumps anstecken?

Mumps ist keine reine Kinderkrankheit. Auch Jugendliche und Erwachsene können sich anstecken. Beispielsweise wurden bei einem großen Ausbruch in Bayern in den Jahren 2010/2011 ca. 300 Fälle gemeldet, von denen mehr als jede:r zweite Betroffene 16 – 24 Jahre alt war. Eine Infektion mit dem Mumpsvirus führt in der Regel zu einer lebenslangen Immunität. Dennoch ist eine erneute Infektion möglich.2

Auch unter vollständig und zeitgerecht geimpften Personen können Mumpsfälle vorkommen. Das ist bei etwa 20 % der Erkrankten der Fall. Allerdings verläuft Mumps bei 2-fach Geimpften häufig milder, und es treten seltener Komplikationen auf als bei Ungeimpften.2

Wie kann man sich mit Mumps anstecken?

Das Mumpsvirus wird ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen.1 Wenn an Mumps Erkrankte husten, niesen oder sprechen, kann der Mumps-Erreger in Form von kleinen Speichel-Tröpfchen in die Luft gelangen und von anderen Personen eingeatmet werden1 – man spricht hier auch von einer „Tröpfcheninfektion“2. Außerdem kann man sich auch bei direktem Kontakt mit dem Speichel eines Erkrankten anstecken, z. B. beim Küssen. Weniger häufig ist eine Ansteckung über Gegenstände, die mit Speichel eines Erkrankten verunreinigt sind – etwa benutztes Geschirr.1

Wie lange ist Mumps ansteckend?

Am größten ist die Ansteckungsgefahr 2 Tage vor bis 4 Tage nach Beginn der Erkrankung. Außerdem ist Mumps generell 1 Woche vor bis 9 Tage nach Beginn der Ohrspeicheldrüsen-Schwellung ansteckend. Eine Ansteckung kann auch möglich sein, wenn keine oder nur leichte Symptome auftreten.1

4. Symptome einer Mumps-Infektion

Welche Symptome treten bei Mumps auf?

Die ersten Symptome treten in der Regel 16 – 18 Tage nach der Infektion auf. Eine Mumps-Erkrankung kann sich folgendermaßen äußern:2

  • Typisch für Mumps ist eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Diese hält etwa 3 – 8 Tage an.
  • Schwellungen der Speicheldrüsen unterhalb des Unterkiefers oder der Zunge kommen bei 10 – 15 % der Mumps-Erkrankten vor. Davor können mehrere Tage Fieber, Kopfschmerz, Unwohlsein, Muskelschmerzen und Appetitverlust auftreten.
  • Bei 40 – 50 % der Kinder tritt eine Atemwegserkrankung auf.2

Im Kleinkindalter hat die Mumps-Erkrankung in 30 – 40 % der Fälle einen leichten Verlauf. Allerdings können bei Mumps auch mehrere Komplikationen auftreten – insbesondere mit steigendem Alter:2

  • Bei männlichen Jugendlichen und erwachsenen Männern kann es in 15 – 30 % der Mumps-Fälle zu einer Hodenentzündung als Komplikation kommen, die ca. 4 – 8 Tage nach der Schwellung der Ohrspeicheldrüse auftreten kann. Diese hält etwa 1 – 2 Wochen an. In seltenen Fällen resultiert hieraus eine Unfruchtbarkeit. Vor der Pubertät ist diese Komplikation selten.
  • Bei bis zu 30 % der an Mumps erkrankten Frauen kann eine Entzündung der Brustdrüse und bei bis zu 5 % eine Eierstockentzündung entstehen.2

Weitere mögliche Komplikationen der Mumps-Erkrankung sind:

  • Eine Gehirnhautentzündung wird in 1 – 10 % der Erkrankungsfälle festgestellt. Bei weniger als 1 % der an Mumps Erkrankten kann eine Gehirnentzündung auftreten, die in etwa 1,5 % der Fälle tödlich verlaufen kann.
  • Bei etwa 4 % der Mumpsfälle wurde eine vorübergehende Taubheit im Hochfrequenzbereich beobachtet; 1 von 20.000 an Mumps Erkrankten ist von einer länger andauernden einseitigen Taubheit betroffen.
  • Außerdem können Bauchspeicheldrüsen-, Gelenk- oder Herzmuskel-Entzündungen sowie Blutarmut oder Nierenentzündung infolge der Mumps-Erkrankung auftreten.2

5. Diagnose einer Mumps-Infektion

Wie wird Mumps festgestellt?

Mumps kann der Arzt oder die Ärztin bei charakteristischem Krankheitsverlauf häufig anhand der typischen Ohrspeicheldrüsen-Schwellung erkennen. Meist werden zur Absicherung der Diagnose Laboruntersuchungen durchgeführt. Welche Laboruntersuchungen hierzu geeignet sind, hängt auch davon ab, ob der Patient oder die Patientin gegen Mumps geimpft ist oder nicht. Während bei Ungeimpften generell eine Blutuntersuchung ausreichend ist, ist bei Geimpften zusätzlich ein Nachweis des Mumpsvirus in einem Rachenabstrich oder im Urin notwendig.2

6. Behandlung einer Mumps-Infektion

Wie wird Mumps behandelt?

Die Behandlung von Mumps erfolgt symptomatisch, das heißt, es werden nur die auftretenden Symptome behandelt. Bei Bedarf können z. B. Schmerzmittel oder fiebersenkende Mittel vom Arzt oder der Ärztin verordnet werden. Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht.2

7. Die Mumps-Imfpung

Wann werden Kinder gegen Mumps geimpft?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Mumps für alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen als Standardimpfung. Die Grundimmunisierung bei Kindern erfolgt mit 2 Impfungen. Für die Impfung gegen Mumps sollte ein Kombinationsimpfstoff verwendet werden, der gleichzeitig gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) schützen kann.4

  • Die 1. Impfung erfolgt im Alter von 11 Monaten. Der Impftermin kann beispielsweise mit der U6 Vorsorgeuntersuchung kombiniert werden.
  • Die 2. Impfung findet im Alter von 15 Monaten statt.
  • Dabei sollte jedoch ein Abstand von mindestens 4 Wochen zwischen der 1. und der 2. Impfung liegen.
  • Versäumte Impfungen können bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.4

Bei welchen beruflichen Tätigkeiten wird eine Impfung gegen Mumps empfohlen?

Die zweimalige Impfung mit einem MMR-Kombinationsimpfstoff wird für Personen empfohlen, die nach 1970 geboren und in den folgenden beruflichen Bereichen tätig sind (einschließlich Auszubildende, Praktikant:innen, ehrenamtlich Tätige und Studierende):4

  • Medizinische Einrichtungen inklusive Einrichtungen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe
  • Tätigkeiten mit Kontakt zu potenziell infektiösem Material
  • Pflegeeinrichtungen
  • Gemeinschaftseinrichtungen
  • Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylbewerber:innen, Ausreispflichtigen, Flüchtlingen und Spätaussiedler:innen
  • Fach-, Berufs- und Hochschulen4

Wie viele Impfstoffdosen sind bei der berufsbedingten MMR-Impfung notwendig?

Alle Personen, die keine frühere Lebendimpfung gegen MMR erhalten haben oder einen unklaren Impfstatus haben, werden zweimal im Abstand von mindestens 4 Wochen mit einem MMR-Kombinationsimpfstoff geimpft. Personen, die bisher nur eine Impfung gegen Masern, Mumps oder Röteln erhalten haben, bekommen eine zusätzliche MMR-Impfung im Abstand von mindestens 4 Wochen zur vorherigen Impfung.5

Was bezahlt die Krankenkasse?

Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die Impfung.6

Häufig gestellte Fragen zum Thema Mumps-Impfung
Zur Website des Robert Koch-Instituts mit Bezug auf die Impfung gegen Mumps geht es hier.*
Das Robert Koch-Institut in Berlin beantwortet außerdem auf seiner Webseite hier* häufig gestellte Fragen und kritische Einwände zum Thema Impfen.

Impfkalender
Wann sollten Sie sich gegen welche Infektionskrankheit impfen lassen? Antworten darauf finden Sie hier* im praktischen Impfkalender des Robert Koch-Instituts.

*Die hier zur Verfügung gestellten aktuellen Meldungen verweisen auf unabhängige Informationsquellen und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von MSD dar.

Quellen

  1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Mumps Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt. Stand: 24.04.2018. Abrufbar unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/mumps/ [eingesehen am 21.10.2022].Robert Koch-Institut (RKI): RKI-Ratgeber Mumps. Stand 23.07.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mumps.html [eingesehen am 21.10.2022].
  2. Robert Koch-Institut (RKI): RKI-Ratgeber Mumps. Stand 23.07.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mumps.html [eingesehen am 21.10.2022].
  3. World Health Organization (WHO). Global Health Observatory data repository. Mumps. Reported cases WHO region. Stand: 17.07.2022. Abrufbar unter: https://apps.who.int/gho/data/view.main.1520_53 [eingesehen am 21.10.2022].
  4. Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2022. Epid Bull 2022;04:1-67.
  5. Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlung und wissenschaftliche Begründung für die Angleichung der beruflich indizierten Masern-Mumps-Röteln-(MMR-) und Varizellen-Impfung. Epid Bull 2020;2:1-26.
  6. Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA). Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Absatz 1 SGB V. (Schutzimpfungs-Richtlinie/SI-RL). Zuletzt geändert am 18.08.2022. In Kraft getreten am 01.10.2022. Abrufbar unter: (https://www.g-ba.de/richtlinien/60/ [eingesehen am 21.10.2022].