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Mögliche immunvermittelte Nebenwirkungen unter Checkpoint-Inhibitoren

Mögliche immunvermittelte Nebenwirkungen unter Checkpoint-Inhibitoren

Mögliche immunvermittelte Nebenwirkungen unter Checkpoint-Inhibitoren

Wenn das Immunsystem durch eine immunonkologische Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren angeregt wird, reagiert es in manchen Fällen stärker als nötig. Sogenannte immunvermittelte Nebenwirkungen können die Folge sein.

Einige Nebenwirkungen unter einer Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren können leicht ausgeprägt und bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung reversibel sein. Allerdings können Nebenwirkungen in vielen verschiedenen Schweregraden auftreten. Manche besonders stark ausgeprägten Nebenwirkungen können für bestimmte Patienten lebensgefährlich werden. Daher ist es äußerst wichtig, auftretende Symptome frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Anzeichen für Nebenwirkungen – wie geht es weiter?

Egal ob leichte Anzeichen oder stark ausgeprägte Symptome – alle Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen sollten unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Dieser kann mit entsprechenden Untersuchungen andere Ursachen differentialdiagnostisch ausschließen und die weitere Therapie daraufhin anpassen.

Bei schweren oder andauernden Nebenwirkungen werden in der Regel orale oder intravenöse Kortikosteroide oder immunsuppressive Medikamente verabreicht. In besonders schweren Fällen kann auch ein Aussetzen oder – als letzte Option – ein dauerhaftes Absetzen der Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren notwendig sein.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Immunvermittelte Nebenwirkungen unter einer Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren können verschiedenste Bereiche des Körpers betreffen. Folgende Nebenwirkungen können unter anderem* bei einer Therapie mit einem PD-1- oder PD-L1-Inhibitor beobachtet werden:

Auswahl* möglicher immunvermittelter Nebenwirkungen unter PD-1- oder PD-L1-Inhibitoren

Mögliche immunvermittelte Nebenwirkungen unter Checkpoint-Inhibitoren


Tabelle: Auftreten ausgewählter* immunvermittelter Nebenwirkungen unter einer Therapie mit PD-1- und PDL-1-Inhibitoren. Tabelle modifiziert nach Arnaud-Coffin, A systematic review of adverse events in randomized trials assessing immune checkpoint inhibitors, International Journal of Cancer: 145, 2019.

* Nebenwirkungen mit einer Häufigkeit von ≥ 5 %. Es können auch    Nebenwirkungen auftreten, die andere Organe betreffen
ALT: Alanin-Aminotransferase; AST: Aspartat-Aminotransferase

Wann können Nebenwirkungen auftreten?

Wann immunvermittelte Nebenwirkungen auftreten können und in welcher Form, ist von der Krebsentität, den von den Nebenwirkungen betroffenen Organen und von individuellen Besonderheiten des Patienten abhängig. In der Regel treten immunvermittelte Nebenwirkungen unter Checkpoint-Inhibitoren innerhalb von Wochen bis zu drei Monaten nach Behandlungsbeginn auf. In manchen Fällen können sie jedoch auch bereits innerhalb von Tagen nach Behandlungsbeginn oder erst nach Behandlungsende zum ersten Mal auftreten.

Daher ist es für Patienten, Ärzte und onkologische Pflegekräfte wichtig, während der gesamten Therapiedauer wachsam zu bleiben, um mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig zu entdecken. Denn eine frühe Erkennung von immunvermittelten Nebenwirkungen ist für deren Behandlung essenziell.

Es gilt: Hören Sie dem Patienten zu, fragen Sie nach und beobachten Sie! Denn häufig sind Patienten Ihnen gegenüber offener und geben in der Interaktion mit Ihnen selbst Hinweise auf Beschwerden oder mögliche Nebenwirkungen. Fordern Sie Ihre Patienten auch direkt dazu auf, aktiv auf mögliche Auffälligkeiten zu achten und in engem Austausch zu bleiben. Gezielte Kommunikationsstrategien können Ihnen dabei helfen.

Mehr hilfreiches Hintergrundwissen und Tipps zum Thema Kommunikation finden Sie in diesen Artikeln:

Wichtig: Fragen Sie auch die medizinischen Fachkräfte im Klinikbetrieb (z. B. in Bezug auf die Nahrungsaufnahme) oder informieren Sie den behandelnden Arzt, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt.

Auch digitale Patiententagebücher können dabei helfen, mögliche Nebenwirkungen im Blick zu haben und Auffälligkeiten frühzeitig zu bemerken. Die kostenfreie Patienten-App Mika beispielsweise begleitet Krebspatienten aller Tumorerentitäten mit täglichen Check-Ups durch die Therapie. Durch vielseitige Service-Inhalte von Psychologen unterstützt sie auch das mentale Wohlbefinden Ihrer Patienten.

Die App Cankado stellt die erfolgreiche Kommunikation von Krebspatienten und ihren Ärzten in den Fokus. Im digitalen Tagebuch der App können Patienten sowohl ihre Medikamenteneinnahme tracken als auch ihren aktuellen Gesundheitszustand und Symptome beobachten. Diese Informationen können sie an ihren Arzt übermitteln oder Langzeitauswertungen zur Verfügung stellen.

Die genannten weiterführenden Links verweisen auf unabhängige Informationsquellen und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von MSD dar. MSD übernimmt keine Gewähr oder Verantwortung für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Die Beiträge drücken die alleinigen Ansichten der jeweiligen Autoren aus.

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