
Lexikon für MFA
Von Adjuvantien über Lieferengpässe bis Würgeengel – hier können Sie zu wichtigen Stichpunkten nachlesen, was sich dahinter verbirgt. Die Begriffe sind alphabetisch sortiert und übersichtlich zusammengefasst, bei Bedarf finden Sie einen Link zur entsprechenden weiterführenden Seite.
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A
Unter einem Adjuvans versteht man einen wichtigen Bestandteil vieler Impfstoffe. Adjuvantien dienen dazu, die Wirkung des Impfstoffs zu verstärken und die Reaktion des Immunsystems zu verlängern. So können z. B. geringere Mengen des Impfstoffantigens verwendet werden. Auch kann so eine bessere Immunantwort bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oder bei älteren Menschen erreicht werden. Beispiele für Adjuvantien, die in einigen Impfstoffen zum Einsatz kommen, sind Aluminiumsalze.
Quellen
- Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Adjuvantien: Wirkverstärker in Impfstoffen. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/adjuvantien-wirkverstaerker-in-impfstoffen.html [eingesehen am 16.06.2025].
Eine akute Otitis media (AOM) ist eine akute Mittelohrentzündung. Diese tritt häufig im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf, wie z. B. Erkältungen, Grippe oder Halsentzündungen. Als Folge schwellen die Schleimhäute im Ohr an, so dass z. B. Sekret aus dem Mittelohr nicht mehr abfließen kann. Dieses staut sich im Mittelohr und drückt auf das Trommelfell, was zu Schmerzen und Beeinträchtigungen beim Hören führen kann.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Mittelohrentzündung. Aktueller Stand: 16.11.2022. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/mittelohrentzuendung.html [eingesehen am 16.06.2025].
Reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Substanzen (Allergene), wie z. B. bestimmte Nahrungsmittel oder Pflanzenpollen, spricht man von einer Allergie. Nach Kontakt zum Allergen kommt es zu einer allergischen Reaktion des Körpers, am häufigsten an den Atemwegen, der Haut oder den Schleimhäuten. So können typische Symptome beispielsweise Schnupfen, Husten, Niesen oder tränende Augen sein. Zu den häufigen Auslösern gehören u. a. Pollen, Hausstaubmilden oder Insektengifte. Doch auch Medikamente (oder einzelne Bestandteile von diesen) können Allergieauslöser sein.1
Was ist beim Impfen zu beachten? Beim Impfen können z. B. Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs ein Impfhindernis darstellen. Das können z. B. Allergien gegen Neomycin oder Streptomycin sein, aber auch eine Allergie gegen Hühnereiweiß kann von Bedeutung sein.2 Kommt es innerhalb kurzer Zeit nach dem Genuss von Hühnereiweiß zu anaphylaktischen Symptomen, sollten Betroffene keine Impfstoffe erhalten, die in bebrüteten Hühnereiern gezüchtet wurden. Allerdings werden nur wenige Impfstoffe unter Verwendung von Hühnerembryonen produziert. Impfstoffe, bei denen die Viren auf Bindegewebszellen von Hühnern gezüchtet wurden, enthalten kaum nachweisbare Spuren von Hühnereiweiß, sodass keine Kontraindikation besteht. Impfungen sollten in einem medizinischen Umfeld erfolgen, in dem eine klinische Überwachung im Anschluss möglich ist und ggf. eine anaphylaktische Reaktion behandelt werden kann.3
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Allergien. Aktualisiert am 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/allergien.html [eingesehen am 15.04.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 29.11.2017. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Kontraindi/faq_impfen_Kontraindi_ges.html#entry_16870696 [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfungen bei Vorerkrankungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Kann bei bestehender Hühnereiweißallergie geimpft werden? Aktueller Stand: 25.01.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Grunderkrankungen/FAQ-Liste_Impfen_und_Grunderkrankungen.html?nn=16932994#entry_16821874 [eingesehen am 16.06.2025].
Die Anamnese ist die systematische Befragung von Patient:innen, die den Gesundheitszustand des Individuums zum Thema hat.1 Durchgeführt wird dies durch die behandelnden Ärzt:innen. Im Rahmen eines Anamnesegesprächs befragt der Arzt oder die Ärztin Patient:innen zu ihrer Krankheit und / oder den Lebensgewohnheiten. Das umfasst z. B. Fragen zu aktuellen Beschwerden, früheren Erkrankungen oder Behandlungen sowie zum Lebensstil. Anhand dieser Informationen kann der Arzt oder die Ärztin z. B. eine Verdachtsdiagnose stellen, weitere diagnostische Schritte einleiten oder Risikofaktoren abschätzen.2
Quellen
- DocCheck Flexikon. Anamnese. Abrufbar unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Anamnese [eingesehen am 24.07.2025].
- Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Krankengeschichte. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/K/anamnese.html [eingesehen am 24.07.2025].
Siehe Immunsystem
Antibiotika sind medizinische Wirkstoffe, die v. a. gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden. Gegen virale Infektionen hingegen helfen Antibiotika nicht.1 Eine Antibiotikabehandlung ist keine Kontraindikation für Impfungen.2 Doch Forschungsergebnisse haben einen möglichen negativen Zusammenhang zwischen der Verordnung von Antibiotika und der impfstoffinduzierten Immunität bei Kleinkindern aufgezeigt.3
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Antibiotika. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/antibiotika.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
- Chapman TJ et al. Antibiotic Use and Vaccine Antibody Levels. Pediatrics. 2022;149(5):e2021052061. DOI: 10.1542/peds.2021-052061.
Unter Antigenen versteht man Stoffe, die das Immunsystem des Körpers als fremd erkennt. Bei Kontakt zu einem Antigen werden Antikörper produziert. Antigene können beispielsweise die Eiweiße auf der Zelloberfläche von Bakterien, Pilzen und Viren sein. Auch Oberflächenbestandteile eigentlich harmloser Pollen oder Hausstaubmilben können als Antigene wirken und zu einer allergischen Reaktion führen.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Antigene. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/antigene.html [eingesehen am 16.06.2025].
Antikörper (Immunglobuline) werden vom Immunsystem gebildet, genauer von den sogenannten B-Zellen. Die Antikörper sind Teil der körpereigenen Abwehrmechanismen gegen Krankheitserreger oder Fremdstoffe und zirkulieren im Blut. Antikörper erkennen Keime und andere potenziell schädliche Stoffe (Antigene) und binden sie an sich. Dadurch können sie diese neutralisieren und locken weitere Abwehrzellen an.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Antikörper. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/antikoerper.html [eingesehen am 16.6.2025].
Die Aspiration dient dazu, bei einer Impfung eine unbemerkte Injektion in ein Blutgefäß zu vermeiden. Hierzu wird die Injektionsstelle vor der Impfung kurz angesaugt.1 Eine Aspiration vor der Injektion eines Impfstoffes ist nicht notwendig. Bei intramuskulären Injektionen in den Musculus vastus lateralis oder Musculus deltoideus soll eine Aspiration vermieden werden, um Schmerzen zu reduzieren. Die Blutgefäße, die dort in Reichweite der Nadel liegen, sind zu klein, um eine versehentliche intravenöse Gabe zu ermöglichen.2
Quellen
- Deutsches Apotheken Portal (DAP). Das geht unter die Haut: STIKO empfiehlt Aspiration bei Covid-19-Impfungen. Aktueller Stand: 22.03.2022. Abrufbar unter: https://www.deutschesapothekenportal.de/rezept-retax/nachrichten/arzneimittel/detail/stiko-empfiehlt-aspiration-bei-covid-19-impfungen/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Warum hat die STIKO empfohlen, auf eine Aspiration bei der Injektion von Impfstoffen zu verzichten? Aktueller Stand: 10.11.2022. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Impfthemen-A-Z/A/Aspiration.html?nn=16932994 [eingesehen am 16.06.2025].
Unter Asplenie versteht man ein Fehlen der Milz oder eine funktionslose Milz. Liegt ein teilweiser Funktionsausfall vor, spricht man von Hyposplenie.1
Die Milz speichert verschiedene Abwehrzellen, die bei Bedarf über das Blut in die Organe gelangen. Erreger in der Blutbahn werden von den Fresszellen in der Milz herausgefiltert.1 Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei Infektionen mit bekapselten Bakterien ist für Patient:innen mit Hypo-/Asplenie erhöht. Die Hypo-/Asplenie selbst ist jedoch keine schwerwiegende Immunschwäche, wenn sie nicht Teil einer das Immunsystem beeinträchtigenden Grunderkrankung ist. Daher sollten bei Hypo-/Asplenie grundsätzlich alle von der STIKO empfohlenen Impfungen durchgeführt werden.2 Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der aktuellen Impfempfehlung der STIKO.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Welche Organe gehören zum Immunsystem? Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/welche-organe-gehoeren-zum-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfungen bei Vorerkrankungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 05.10.2017. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Grunderkrankungen/FAQ-Liste_Impfen_und_Grunderkrankungen.html?nn=16932994# [eingesehen am 16.06.2024].
Erkrankungen können auch asymptomatisch, also ohne erkennbare Symptome verlaufen. Es gibt unterschiedlichste Erkrankungen, die auch einen asymptomatischen Krankheitsverlauf haben können. Dazu gehört z. B. die Diphtherie, die symptomlos oder mit lebensbedrohlichen Symptomen verlaufen kann.1 Auch Infektionen mit Hepatitis B verlaufen in einem Drittel der Fälle asymptomatisch.2 Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) verlaufen in der Regel unbemerkt und verursachen keine Beschwerden. Allerdings kann eine seltene Folge eine Krebserkrankung, wie z.B. Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs oder Analkrebs sein.3
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Diphtherie. Aktueller Stand: 29.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Diphtherie.html?nn=16905386 [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Hepatitis B und D. Aktueller Stand: 05.02.2018. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_HepatitisB.html?nn=16911142 [eingesehen am 16.06.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). HPV: Wie steckt man sich an und was sind die Folgen? Aktueller Stand: 05.02.2025. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/hpv-wie-steckt-man-sich-an-und-was-sind-die-folgen.html [eingesehen am 16.06.2025].
Als Auffrischimpfung bezeichnet man eine erneute Impfung gegen einen Krankheitserreger nach vollständiger Grundimmunisierung1. Impfungen regen die körpereigene Produktion von Antikörpern gegen bestimmte Viren oder Bakterien an. Dies soll Geimpfte widerstandsfähiger machen, wenn sie lebenden Erregern ausgesetzt sind. Die impfbedingte Abwehrbereitschaft lässt bei vielen Impfungen nach einigen Jahren jedoch nach. Dann ist eine Auffrischimpfung erforderlich, damit der Impfschutz aktiv bleibt.2
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Auffrischimpfung. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/auffrischimpfung.html [eingesehen am 16.06.2025].
Bei einer Autoimmunerkrankung handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der der Körper eigenes Gewebe angreift. Als Folgen sind in Entzündungen in betroffenen Geweben oder Organen möglich.1 So sind z. B. Multiple Sklerose2, Schuppenflechte oder rheumatoide Arthritis Autoimmunerkrankungen1.
Was ist beim Impfen zu beachten? Autoimmunerkrankungen sind grundsätzlich keine Kontraindikation für Impfungen. Bisher ist kein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Impfung und einer neu aufgetretenen Autoimmunkrankheit oder einem Schub einer bestehenden Erkrankung belegt. Allerdings können impfpräventable Infektionen bei ungeimpften Personen mit Autoimmunerkrankungen die Beschwerden, Komplikationen und die Sterblichkeit erhöhen; das Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion ist erhöht. Entsprechende Impfungen können das Risiko für symptomatische Infektionserkrankungen und für infektionsgetriggerte Schübe der Grunderkrankung senken.2
Bei Personen mit immunsupprimierender Therapie gelten andere Empfehlungen als für Personen ohne derartige Therapie.2 Weitere Informationen zu Impfempfehlungen bei Immunschwäche finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Instituts*.
Quellen
- AOK Gesundheitsmagazin. Wie bei einer Autoimmunerkrankung der Körper sich selbst bekämpft. Aktueller Stand: 12.04.2023. Abrufbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/was-ist-eine-autoimmunerkrankung/ [eingesehen am 23.07.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Stellen Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündliche Erkrankungen Kontraindikationen gegen Impfungen dar? Aktueller Stand: 16.07.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Kontraindi/faq_impfen_Kontraindi_ges.html?nn=16932994# [eingesehen am 16.06.2025].
B
Werden Bakterien im Blutkreislauf einer Person nachgewiesen, spricht man von einer Bakteriämie. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie z. B. offene Wunden, operative Eingriffe oder andere Infektionen.1
Quellen
- Hernandez et al. Advances in diagnosis and prognosis of bacteraemia, bloodstream infection, and sepsis using machine learning: A comprehensive living literature review. Artif Intell Med. 2025 Feb;160:103008. doi: 10.1016/j.artmed.2024.103008.
Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, von denen die meisten für den Menschen ungefährlich und einige sogar nützlich sind. Darmbakterien z. B. unterstützen die Darmfunktion, können im Harnwegsbereich jedoch Entzündungen verursachen. Gegen bakterielle Erkrankungen können Ärzt:innen Antibiotika verordnen, die das Wachstum der Bakterien hemmen oder sie abtöten können. Gegen einige bakterielle Erkrankungen wie etwa Diphtherie, Tetanus oder Keuchhusten sind Schutzimpfungen verfügbar.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Bakterien. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/bakterien.html [eingesehen am 16.06.2025].
Bei Blutgerinnungsstörungen kommt es zu einer veränderten Blutgerinnung. Infolgedessen, können vermehrte Blutungen auftreten, aber auch Blutgerinnsel können die Folge sein. Von einer Blutungsneigung spricht man, wenn die Blutgerinnung verzögert eintritt.1
Was ist beim Impfen zu beachten? Liegt bei einer Person eine Gerinnungsstörung vor oder besteht eine Blutungsneigung, kann in der Regel subkutan (s. c.) geimpft werden. Die meisten Impfstoffe sind für diese Art der Injektion zugelassen oder es gibt einen alternativen Impfstoff gegen denselben Erreger, der s. c. verabreicht werden darf. Sollte keine Zulassung für eine s. c.-Verabreichung vorliegen und entscheidet sich die Ärztin oder der Arzt nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung für eine Impfung, kann diese ggf. intramuskulär (i. m.) mit einer sehr feinen Injektionskanüle und anschließender fester Komprimierung der Einstichstelle über mindestens 2 Minuten erfolgen.2 Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten“*.
Impfen oder nicht impfen? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). gesund.bund.de. Gerinnungsstörungen. Aktueller Stand: 06.04.2022. Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/gerinnungsstoerungen [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Impfen bei Blutungsneigung. Aktueller Stand: 13.06.2019. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Kontraindi/faq_impfen_Kontraindi_ges.html?nn=16932994#entry_16821918 [eingesehen am 16.06.2025].
Fühlt man sich gesund, ist eine Blutspende bei einer Impfung mit einem Totimpfstoff bereits nach 1 Tag möglich. Dies betrifft z. B. Impfungen gegen Poliomyelitis (parenteral), Tetanus, Influenza, HPV, Hepatitis A und FSME. Eine Wartezeit von 4 Wochen bis zur Blutspende sind nach Impfungen mit lebenden/abgeschwächten Viren (z. B. Mumps, Masern, Röteln, Gelbfieber) oder Impfungen gegen Hepatitis B einzuhalten. Erst 12 Monate später kann Blut gespendet werden, wenn es sich um Impfungen nach bestimmten Ereignissen handelt: Kontakt (ab Expositionsgrad II) mit einem potenziell an Tollwut erkrankten Tier und der Postexpositionsprophylaxe gegen Tollwut. Aufgrund der langen Inkubationszeit trotz erfolgter Postexpositionsprophylaxe gegen Tollwut können nämlich noch krankheitsauslösende Viren im Körper zirkulieren.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Impfen. Kann nach der Impfung Blut gespendet werden? Aktueller Stand: 30.09.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html?nn=16932994#entry_16821914 [eingesehen am 16.06.2025].
siehe auch Sepsis
Bei einer Bronchitis liegt eine Entzündung der Atemwege, den sogenannten Bronchien, vor. Für gewöhnlich äußert sich eine Bronchitis durch fast tägliches Husten und die Produktion von Auswurf. Sie kann akut oder chronisch auftreten.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Bronchitis. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/bronchitis.html [eingesehen am 16.06.2025].
Gesundheitliche Aufklärung ist auf Bundesebene Aufgabe des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), vormals bekannt als Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Das BIÖG hat insbesondere die Aufgaben:1
- Erarbeitung von Richtlinien und Grundsätzen für Inhalte und Methoden der praktischen Gesundheitserziehung
- Aus- und Fortbildung der auf dem Gebiet der Gesundheitserziehung und -aufklärung tätigen Personen
- Verstärkung und Koordination der gesundheitlichen Aufklärung und Gesundheitserziehung
- Zusammenarbeit mit dem Ausland
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit. Aufgaben und Ziele. Abrufbar unter: https://www.bioeg.de/ueber-uns/aufgaben-und-ziele/ [eingesehen am 16.06.2025].
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist im Kern dafür verantwortlich, Gesetzesentwürfe, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften zu erarbeiten. Dazu gehört auch das Infektionsschutzgesetz, das Prävention, Beratung und Eigenverantwortung bei der Infektionsverhütung deutlich betont. Nachgeordnete Geschäftsbereiche des BMG sind das Robert Koch-Institut (RKI), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Aufgaben des Bundesministeriums für Gesundheit. Aktueller Stand: 06.05.2025. Abrufbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/aufgaben-und-organisation/aufgaben.html [eingesehen am 16.06.2025].
B-Zellen, auch B-Lymphozyten genannt, werden im Knochenmark gebildet und reifen zu spezialisierten Abwehrzellen heran.1 Sie gehören zu den weißen Blutkörperchen2 und sind Bestandteil des erworbenen Immunsystems1.
B-Zellen vermitteln die Immunität gegen Pathogene und Allergene durch die Produktion von Antikörpern. Ein entscheidendes Ziel von Impfstrategien ist das Herbeiführen einer B-Zell-Antikörperantwort.3 Ein Teil der aktivierten B-Zellen entwickelt sich nach einer Infektion zu Gedächtniszellen.1
Wie sich der Alterungsprozess auf das Immunsystem auswirkt und was bei der Impfung von Senior:innen zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag „Impfen und Immunsystem – Welchen Einfluss hat das Altern?“
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Lymphozyt. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/lymphozyt.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Bulut O et al. Overcoming immune dysfunction in the elderly: trained immunity as a novel approach. Int Immunol. 2020;32(12):741-53. DOI: 10.1093/intimm/dxaa052.
D
Verschiedene Erkrankungen können ähnliche oder sogar gleiche Symptome hervorrufen. Um eine eindeutige Diagnose treffen zu können, werden daher im Zuge der Diagnose Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen, dies nennt man Differenzialdiagnose.1
Dies kann z. B. bei Infektionen mit den verschiedenen Hepatitis-Virusarten der Fall sein: die Symptomatik bei Infektionen mit verschiedenen Hepatitis-Virusarten unterscheidet sich nicht grundsätzlich. Auch Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus und dem humanen Zytomegalovirus sowie bei Immundefizienz mit Herpes-simplex-Viren und Varizella-Zoster-Virus können eine ähnliche Symptomatik hervorrufen. Daher sollte z. B. bei Verdacht auf eine Infektion mit Hepatitis B u. a. auch nach anderen Hepatitis-Virusarten gesucht werden.2
Quellen
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Differenzialdiagnose. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/D/lexikon-differenzialdiagnose.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Hepatitis B und D. Aktueller Stand: 05.02.2018. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_HepatitisB.html?nn=16906480 [eingesehen am 16.06.2025].
Diphtherie zählt zu den bakteriellen Infektionskrankheiten. Eine Diphtherie-Erkrankung kann symptomlos oder mit lebensbedrohlichen Symptomen verlaufen. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die Impfung.1
Typisch für eine Diphtherie der Atemwege ist eine Rachenentzündung mit grau-weißen Belägen, die sich bis zum Kehlkopf ausbreiten kann. Im Mund bildet sich typischerweise außerdem ein süßlicher Geruch. Die Schwellung im Bereich des Halses kann zu Schluckbeschwerden und Atemwegsverengungen bis hin zum Ersticken führen. Daher wurde die hochansteckende bakterielle Infektionskrankheit auch als „Würgeengel der Kinder“ bezeichnet. Die toxische Wirkung des Diphtherie-Bakteriums kann zudem schwere Komplikationen wie Kreislaufversagen, Herzmuskelentzündungen und Nerven-Lähmungen auslösen.1
Erfahren Sie hier mehr zu Diphtherie.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Diphtherie. Stand. 29.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Diphtherie.html?nn=16905386 [eingesehen am 16.06.2025].
Die Durchimpfungsrate gibt auf einen bestimmten Zeitraum bezogen an, welcher Anteil von Personen innerhalb einer Gruppe gegen eine bestimmte Erkrankung geimpft ist.
In Deutschland gibt es kein einheitliches umfassendes System zur Erhebung von Impfdaten. Eine Einschätzung der Impfsituation erfolgt anhand von Teilstichproben oder Querschnittsuntersuchungen. Regelmäßig erhobene Daten zum Impfstatus der Bevölkerung in allen Bundesländern liegen nur aus den Schuleingangsuntersuchungen und ab dem Geburtsjahrgang 2004 auch aus der „KV-Impfsurveillance“ vom Robert Koch-Institut (RKI) und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vor.1
Warum ist eine hohe Masern-Durchimpfungsrate so wichtig? Was zeigen uns die Zahlen aus England? Die Antworten gibt es im Artikel „Elimination der Masern in Europa: Zu früh gefreut?“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfquoten. Aktueller Stand: 12.12.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Impfquoten/impfquoten-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
E
Rund um das Thema Impfen kursieren eine Vielzahl von Falschinformationen. In Zeiten des Internets und der schnellen Informationsweitergabe ist es schwer, diese Impfmythen richtigzustellen. Impfskeptiker oder unentschlossene Personen können durch Falschinformationen weiter verunsichert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sogenannte „Faktensandwiches“ zu einigen häufig vorkommenden Falschinformationen zu Impfungen entwickelt, die bei der Aufklärung verunsicherter Patient:innen helfen können.1 Mehr dazu finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären“*.
Wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie auch in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Außerdem erfahren Sie im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären. Aktueller Stand: 14.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Impfmythen/falschinformationen-wirksam-aufklaeren-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Bevor eine zu impfende Person eine Impfung erhalten kann, muss sie dieser zustimmen. Es ist ein wichtiger Teil der ärztlichen Impfleistung, den Impfling oder eine zur Einwilligung berechtige Person (z. B. Sorgeberechtigte) vor Durchführung einer Schutzimpfung aufzuklären. Damit eine Einwilligungserklärung abgegeben werden kann, muss die Aufklärung Inhalte über die zu verhütende Krankheit und die Impfung abdecken.1
Eine schriftliche Einwilligung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. In Einzelfällen kann sie jedoch sinnvoll sein. Aufklärungen und Einwilligungen müssen in der Krankenakte dokumentiert werden, auch für Ablehnungen von Impfungen ist dies empfohlen. Unterlagen, die im Zusammenhang mit der Aufklärung oder Einwilligung unterzeichnet worden sind, sind in Kopie auszuhändigen.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Die meisten für den Körper lebenswichtigen Salze sind Elektrolyte (in Wasser gelöste Salze und Mineralstoffe).1 Ein funktionierender Elektrolythaushalt im Körper ist für die Aufrechterhaltung von Zell- und Körperfunktionen wichtig.2 Fehlt dem Körper Wasser (Dehydration), gerät häufig auch der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht.3 Beispielsweise kann es durch Durchfallerkrankungen zu einem Flüssigkeits- und Salzverlust kommen. Dies kann zu Schwindel und Kreislaufprobleme führen. Der Flüssigkeits- und Salzverlust sollte wieder ausgeglichen werden,4 z. B. durch die Aufnahme zusätzlicher Elektrolyte (salzige Brühe, isotones Getränk)3. Ist der Flüssigkeits- oder Salzmangel schwer, ist medizinische Hilfe nötig.4
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Elektrolyte. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/elektrolyte.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Elektrolyte. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/E/elektrolyte.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Flüssigkeitsmangel (Dehydration). Aktueller Stand: 18.10.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/fluessigkeitsmangel-dehydration.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). gesund.bund.de. Durchfall. Aktueller Stand: 08.03.2024. Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/durchfall [eingesehen am 16.06.2025].
Kommt eine Erkrankung durch entsprechende Maßnahmen nicht mehr in einer geographisch definierten Region vor bzw. treten nur noch importierte Einzelfälle auf, spricht man von Elimination. Ist eine Erkrankung in allen Regionen der Welt eliminiert, ist die Eradikation erreicht. In der Literatur werden diese Begriffe teilweise unterschiedlich verwendet.1
Eine Elimination einer Infektionskrankheit ist grundsätzlich möglich, wenn eine Weiterverbreitung der Infektion verhindern werden kann (z. B. durch Impfungen), Infektionen erkannt werden können und der Mensch das einzige Infektionsreservoir darstellt. Je höher der Schutz gegen die Infektionen (Immunität) in der Bevölkerung ist, desto geringer das Risiko einer Übertragung: Wenn die Immunität in der Bevölkerung aufrechterhalten werden kann und einen bestimmten Prozentsatz übersteigt, ist eine Weiterverbreitung des Erregers in dieser Population nicht mehr möglich. Die Höhe dieses Prozentsatzes ist abhängig von der jeweiligen Erkrankung.1
Warum ist eine hohe Masern-Durchimpfungsrate so wichtig? Was zeigen uns die Zahlen aus England? Die Antworten gibt es im Artikel „Elimination der Masern in Europa: Zu früh gefreut?“.
Außerdem interessant: Weltweite Strategien zur Elimination des Zervixkarzinoms
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Elimination impfpräventabler Erkrankungen. Aktueller Stand: 10.01.2019. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Eliminationsprogramme/eliminationsprogramme-node.html [eingesehen am 16.06.2024].
Tritt eine ansteckende Erkrankung in einem begrenzten Gebiet dauerhaft auf, spricht man von einer Endemie. Im Gegensatz zu einer Pandemie, bei der sich der Erreger auf der ganzen Welt oder in großen Gebieten zeitgleich ausbreitet, flammt bei einer Endemie die Erkrankung in einem begrenzten Gebiet immer wieder auf. Hierbei bleibt jedoch die Anzahl ansteckender Personen durchgehend auf einem ähnlichen Level und insgesamt erkranken weniger Menschen zeitgleich schwer.1
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de/ [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Entzündung ist die Reaktion eines Körpers auf eine Verletzung, Reizung oder Infektion. Die betroffene Körperstelle wird besser durchblutet. Sie wird wärmer, schwillt an, rötet sich und wird meist empfindlich.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Entzündung. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/entzuendung.html [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Gehirnentzündung wird Enzephalitis genannt.1
Eine Enzephalitis kann z. B. als eine seltene schwere Komplikation einer Maserninfektion auftreten. Eine Enzephalitis entsteht bei etwa 1 von 1000 Erkrankten einige Tage nach der Ansteckung. Sie kann zu Kopfschmerzen, Fieber und Bewusstseinsstörungen führen und lebensgefährlich sein. Ebenso sind bleibende Gehirnschäden möglich. Mehr zur sehr seltenen, schweren Gehirnentzündung subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) erfahren Sie hier.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Masern. Aktueller Stand: 20.09.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/masern.html [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Epiglottitis ist eine akute Entzündung des Kehldeckels. Der Kehldeckel verschließt die Luftröhre während des Schluckens und verhindert so, dass Flüssigkeiten oder Speisebrei in diese gelangen. Bei einer Entzündung des Kehldeckels schwellen die Schleimhäute rund um den Kehldeckel an. Das kann die Luftröhre einengen und schwere Atemnot auslösen. Es kann Erstickungsgefahr bestehen und zum Atemstillstand kommen, was notärztlicher Behandlung bedarf.1
Die Ursache für eine Epiglottitis ist meist eine bakterielle Infektion. Bei Kindern wird eine Kehldeckelentzündung meist durch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursacht.1
Erfahren Sie hier mehr zu Haemophilus influenzae Typ B (Hib).
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). gesund.bund.de. Kehldeckelentzündung (Epiglottitis). Aktueller Stand: 04.03.2022. Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/epiglottitis [eingesehen am 16.06.2025].
Bei einer übermäßigen Aktivität einzelner Hirnbereiche oder des gesamten Gehirns kann es zu epileptischen Anfällen kommen. Das Gehirn sendet zu viele Signale, was z. B. zu Muskelzuckungen in einzelnen Gliedmaßen wie Armen oder Beinen führen kann. Es ist aber auch möglich, dass der gesamte Körper krampft. Erst wenn mehrfach zu epileptischen Anfällen gekommen ist, spricht man von Epilepsie.1
Epilepsie stellt keine generelle Kontraindikation für Impfungen dar. Jedoch sollte immer eine differenzierte, ausgewogene Risiko-Nutzenerwägung zwischen der möglichen erhöhten Anfallsbereitschaft durch Fieber als Folge einer Impfung und des zu erwartenden Nutzens durch Verhinderung der Erkrankung erfolgen. Für Epilepsie-Patient:innen liegt dieser in der Regel auf Seiten der Impfung.2
Impfen oder nicht impfen? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). gesund.bund.de. Epilepsie. Aktueller Stand: 18.10.2024. Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/epilepsie [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfungen bei Vorerkrankungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Impfen bei Epilepsie und bei neurologischen Schäden? Aktueller Stand: 14.12.2012. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Grunderkrankungen/FAQ-Liste_Impfen_und_Grunderkrankungen.html?nn=16932994#entry_16821950 [eingesehen am 16.06.2025].
Siehe Immunsystem
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ist eine Agentur der Europäischen Union (EU). Zu ihren Aufgaben zählt die wissenschaftliche Bewertung, Überwachung und Sicherheitsbeobachtung von Arzneimitteln.1 Außerdem ist die EMA für die zentrale Zulassung von Arzneimitteln im europäischen Wirtschaftsraum zuständig.2
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). About us. Abrufbar unter: https://www.ema.europa.eu/en/about-us [eingesehen am 16.06.2025].
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zentralisiertes Verfahren. Abrufbar unter: https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/Zulassungsverfahren/Zentralisiertes-Verfahren/_node.html [eingesehen am 16.06.2025].
F
Rund um das Thema Impfen kursieren eine Vielzahl von Falschinformationen. In Zeiten des Internets und der schnellen Informationsweitergabe ist es schwer, diese Impfmythen richtigzustellen. Impfskeptiker oder unentschlossene Personen können durch Falschinformationen weiter verunsichert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sogenannte „Faktensandwiches“ zu einigen häufig vorkommenden Falschinformationen zu Impfungen entwickelt, die bei der Aufklärung verunsicherter Patient:innen helfen können.1 Mehr dazu finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären“*.
Wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie auch in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Außerdem erfahren Sie im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären. Aktueller Stand: 14.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Impfmythen/falschinformationen-wirksam-aufklaeren-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Fehlen Impfdokumente, sind sie nicht auffindbar oder lückenhaft, ist dies kein Grund, notwendige Impfungen zu verschieben, fehlende Impfungen nicht nachzuholen oder eine Immunisierung nicht zu beginnen. Bei bereits bestehendem Impfschutz geht in der Regel von zusätzlichen Impfungen kein besonderes Risiko aus.1
Ist der Impfpass nicht auffindbar, sollte versucht werden, aus ärztlichen Unterlagen die Informationen zu früher durchgeführten Impfungen zu ermitteln. Gegebenenfalls kann basierend auf der dokumentierten Impfanamnese ein neuer Impfausweis ausgestellt werden. Bei unbekanntem Impfstatus ist von fehlenden Impfungen auszugehen. Anamnetische Angaben zu bisherigen Impfungen oder durchgemachten Krankheiten sind mit Ausnahme von Windpocken oft unzuverlässig und sollten bei der Planung von Nachholimpfungen nicht berücksichtigt werden. In Einzelfällen ist ein abweichendes Vorgehen vertretbar.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Beim Auftreten von Varizellen im 1. und 2. Schwangerschaftsdrittel kann bei dem noch ungeborenen Kind ein fetales Varizellen-Syndrom entstehen. Mögliche Folgen für das Kind sind segmental angeordnete Hautveränderungen, neurologische Erkrankungen und Fehlbildungen, Augenschäden und Skelettanomalien.1
Welche Impfungen dürfen Schwangere erhalten? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster). Aktueller Stand: 02.06.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Varizellen.html?nn=16904340 [eingesehen am 16.06.2025].
Ein Krampanfall bei einem fiebernden Kind (meist im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren), wird Fieberkrampf genannt, wenn:
- keine erregerbedingte Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute oder eine Stoffwechselentgleisung vorliegt
- bzw. kein vorher bestehendes Krampfleiden bei dem Kind bekannt ist.1
Bei Kleinkindern sind Fieberkrämpfe unabhängig von Impfungen häufig.1
Bei einigen Impfungen, wie z. B. der MMRV-Lebendimpfung, ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fieber etwas höher als bei den meisten Impfungen mit Totimpfstoffen. Auch wenn das Fieber nach Impfungen meist nur von kurzer Dauer ist, kann es zu einem Fieberkrampf kommen. Diese sind nicht lebensbedrohlich und verlaufen in der Regel unkompliziert und unproblematisch und die Prognose auch wiederholt auftretender Fieberkrämpfe ist sehr gut. Eine medikamentöse Prophylaxe wird nicht empfohlen.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Fieberkrampf und Impfung: häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 13.12.2017. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Fieberkrampf/FAQ-Liste_Fieberkrampf.html?nn=16932994 [eingesehen am 16.06.2025].
Fresszellen sind Teil des angeborenen Immunsystems. Fresszellen (Phagozyten) gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie machen Bakterien und Viren, die in den Körper eingedrungen sind, direkt vor Ort unschädlich, indem sie die Erreger einschließen und „verdauen“.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Wird ein Kind vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren, spricht man von einer Frühgeburt.1
Frühgeburtlichkeit ist kein Grund, nicht zu impfen. Frühgeborene sollten unabhängig von ihrem Reifealter und aktuellen Gewicht entsprechend dem empfohlenen Impfalter geimpft werden. Bei einigen Standardimpfungen wird jedoch ein abweichendes Impfschema für Frühgeborene empfohlen.2
Impfen oder nicht impfen? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen und medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG e. V., Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V., Bundesverband Das frühgeborene Kind, European foundation für the care of newborn infants. S2k-Leitlinie Prävention und Therapie der Frühgeburt. Patientenleitlinie „Patientenbroschüre Fehlgeburt: Was Sie als werdende Eltern wissen sollten“. Stand: 08.2022. Abrufbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-025 [eingesehen am 21.07.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
G
Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor im unteren Teil der Gebärmutter, am Gebärmutterhals. Aus unbehandelten Vorstufen (Zellveränderungen) kann sich eine Krebserkrankung entwickeln. Eine wesentliche Ursache für Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Bleibt eine HPV-Infektion längerfristig bestehen, können sich sogenannte Dysplasien (Krebsvorstufen) bilden, aus denen sich Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann.1
Eine Impfung gegen HPV kann dazu beitragen, Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen vorzubeugen.1
Das Wichtigste rund um das Thema HPV-Impfung haben wir im Beitrag „HPV-Impfung: Antworten auf 15 häufige Fragen“ für Sie zusammengefasst.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). gesund.bund.de. Gebärmutterhalskrebs. Aktueller Stand: 28.04.2021. Abrufbar unter: https://gesund.bund.de/gebaermutterhalskrebs [eingesehen am 16.06.2025].
B- und T-Zellen gehören zum erworbenen Immunsystem. Nach Abwehr der Infektion entwickeln einige T-Zellen sich zu sogenannten Gedächtniszellen. Sie „merken“ sich den Erreger und stehen bei einer erneuten Infektion bereit, um das spezifische Immunsystem schnell zu aktivieren. Auch ein Teil der aktivierten B-Zellen entwickelt sich nach einer Infektion zu Gedächtniszellen.1
Wie sich der Alterungsprozess auf das Immunsystem auswirkt und was bei der Impfung von Senior:innen zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag „Impfen und Immunsystem – Welchen Einfluss hat das Altern?“.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Gelbsucht, auch Ikterus genannt, ist eine gelbliche Verfärbung der Haut und Augen. Gelbsucht ist ein mögliches Symptom einer Hepatitis B-Infektion.1
Erfahren Sie hier mehr zu Hepatitis B.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Hepatitis B. Aktueller Stand: 22.02.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/hepatitis-b.html [eingesehen am 16.06.2025].
Der G-BA ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Seit 2004 sind seine Aufgaben im 5. Sozialgesetzbuch geregelt. In Form von Richtlinien bestimmt er den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Damit legt er fest, welche medizinischen Leistungen die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen. Auch Maßnahmen der Qualitätssicherung für den ambulanten und stationären Bereich des Gesundheitswesens werden vom G-BA beschlossen. Der G-BA setzt sich aus Vertreter:innen der Patient:innen, der Krankenkassen, der Ärzteschaft, der Krankenhäuser und aus 3 unabhängigen Vorsitzenden zusammen.1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gemeinsamer Bundesausschuss. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/gemeinsamer-bundesausschuss.html [eingesehen am 16.06.2025].
Durch Impfungen schützt man erstmal sich selbst vor den ansteckenden Krankheiten. Aber gleichzeitig trägt man zum Schutz der Gemeinschaft bei. Manche Personen können sich nicht impfen lassen. Dass kann daran liegen, dass manche Impfungen erst ab einem gewissen Alter gegeben werden dürfen, oder dass die Person aufgrund einer chronischen Erkrankung bestimmte Impfungen nicht erhält. Sie sind darauf angewiesen, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und so Schutz vor Ausbreitung des Erregers bieten und diese Person nicht anstecken. Man spricht dann von Herdenschutz oder auch Gemeinschaftsschutz oder Herdenimmunität. Lassen sich genügend Menschen impfen, kann für einige Krankheiten sogar verhindert werden, dass sie weiterhin auftreten (siehe Elimination und Eradikation von Impfkrankheiten).
Wie kann der Gemeinschaftsschutz erreicht werden? Das sehen anschaulich in einem kurzen Video im Beitrag „Herdenimmunität – Schutz für Individuum und Gemeinschaft“.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Gemeinschaftsschutz: Schutz für den Einzelnen und die Gemeinschaft. Abrufbar unter: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/gemeinschaftsschutz/ [eingesehen am 16.06.2025].
Genbasierte Impfstoffe enthalten Ribonukleinsäure (RNA) oder Desoxyribonukleinsäure (DNA), die den Bauplan für Proteine des Krankheitserregers bereitstellen. Diese Impfstoffe enthalten also Teile der Erbinformation des Erregers. Die Körperzellen nutzen diese Informationen als Vorlage, um Proteine des Erregers selbst zu produzieren. Diese aktivieren das Immunsystem und können eine spezifische, vor der Infektionskrankheit schützende Immunantwort erzeugen.1 Beispiele für genbasierte Impfstoffe sind z. B. Vektor-Impfstoffe oder mRNA-Impfstoffe.2
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Impfstoffe – Wie sie wirken und wovor sie schützen. Aktueller Stand: 28.01.2025. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/impfstoffe [eingesehen am 16.06.2025].
Genitalwarzen, auch Feigwarzen genannt, sind Hautwucherungen, die typischerweise die äußeren Geschlechtsorgane und den After befallen. Sie zählen in Deutschland zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Genitalwarzen entstehen durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Im Anfangsstadium sind sie oft nur wenige Millimeter hoch und bilden einzelne Knötchen. Später können diese beet- und gewulstartig weiterwachsen, das Aussehen in diesem Stadium erinnert an einen Blumenkohl. Feigwarzen stellen für die betroffenen oft nicht nur ein optisches, hygienisches oder mechanisches Problem dar, sondern können auch heftigen Juckreiz und Blutungen verursachen. Feigwarzen können durch Medikamente zum Auftragen oder per Eingriff behandelt werden.1
Erfahren Sie hier mehr zu Humanen Papillomviren.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Feigwarzen (Genitalwarzen). Aktueller Stand: 20.04.2022. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/feigwarzen-genitalwarzen.html [eingesehen am 23.07.2025].
siehe auch Blutgerinnungsstörung
Impfungen sorgen dafür, dass sich das Immunsystem mit Bestandteilen von Krankheitserregern auseinandersetzt. In der Regel lernt das Immunsystem nach einer oder mehreren Impfungen so, den Erreger zu bekämpfen. Als Grundimmunisierung bezeichnet man die benötigte Anzahl der Impfungen, die für einen grundlegenden Impfschutz benötigt werden. Bei einigen Impfungen kann es jedoch sein, dass der Impfschutz der Grundimmunisierung im Laufe der Zeit abnimmt. Auffrischimpfungen helfen dabei, den Impfschutz der Grundimmunisierung aufrechtzuerhalten.1
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
siehe auch Herpes zoster
H
Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) kann u. a. Lungenentzündung, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung oder eine Entzündung des Kehldeckels verursachen. Hib wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) ist für Hib-Infektionen nicht bekannt. Gewöhnlich treten Anzeichen einer Hib-Infektion innerhalb von 7 Tagen nach einer Infektion auf. In Ländern ohne entsprechende Impfprogramme ist Hib der häufigste Auslöser einer durch Bakterien hervorgerufenen Hirnhautentzündung bei Kindern im Alter von 2 Monaten bis 5 Jahren.1
Erfahren Sie hier mehr zu Haemophilus influenzae Typ B (Hib).
Quellen
- European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Factsheet Invasive Haemophilus influenzae disease. Aktueller Stand: 28.11.2023. Abrufbar unter: https://www.ecdc.europa.eu/en/invasive-haemophilus-influenzae-disease/facts [eingesehen am 16.06.2025].
Hepatitis ist eine Entzündung der Leber.1 Das Hepatitis A-Virus (HAV) ist weltweit verbreitet.2 Das Risiko einer Infektion hängt davon ab, ob sauberes Wasser und Sanitäranlagen zur Verfügung stehen und wie gut die Hygienemaßnahmen sind.1 Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion über enge Personenkontakte oder auch über kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände. Im Krankheitsverlauf der Hepatitis A können eine Gelbsucht und eine Lebervergrößerung auftreten. Bei Kindern verläuft die Erkrankung oft mild und ohne spezifische Symptome.2
Erfahren Sie hier mehr zu Hepatitis A.
Quellen
- World Health Organization (WHO). Factsheet Hepatitis A. Aktueller Stand: 12.02.2025. Abrufbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hepatitis-a [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Hepatitis A. Aktueller Stand: 08.12.2023. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_HepatitisA.html?nn=16906462 [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung.1 Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) ausgelöst.2 Meist heilt eine Hepatitis B folgenlos ab und benötigt keine Behandlung. Sie kann bei manchen Menschen chronisch werden und u. a. zu Leberschäden, wie z. B. Leberzirrhose oder Leberkrebs, führen. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist verfügbar.1 Die Übertragung des HBV erfolgt von Mensch zu Mensch – überwiegend sexuell, durch kontaminiertes Blut oder andere, das Virus enthaltende Körperflüssigkeiten.3 Hierzu zählen u. a. Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Vaginalsekret und Menstrualblut.2
Erfahren Sie hier mehr zu Hepatitis B.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Hepatitis B. Aktueller Stand: 22.02.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/hepatitis-b.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Hepatitis B und D. Aktueller Stand: 20.05.2016. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_HepatitisB.html?nn=16911142 [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2022, Berlin 2024.
Durch Impfungen schützt man erstmal sich selbst vor den ansteckenden Krankheiten. Aber gleichzeitig trägt man zum Schutz der Gemeinschaft bei. Manche Personen können sich nicht impfen lassen. Dass kann daran liegen, dass manche Impfungen erst ab einem gewissen Alter gegeben werden dürfen, oder dass die Person aufgrund einer chronischen Erkrankung bestimmte Impfungen nicht erhält. Sie sind darauf angewiesen, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und so Schutz vor Ausbreitung des Erregers bieten und diese Person nicht anstecken. Man spricht dann von Herdenschutz oder auch Gemeinschaftsschutz oder Herdenimmunität. Lassen sich genügend Menschen impfen, kann für einige Krankheiten sogar verhindert werden, dass sie weiterhin auftreten (siehe Elimination und Eradikation von Impfkrankheiten).
Wie kann der Gemeinschaftsschutz erreicht werden? Das sehen anschaulich in einem kurzen Video im Beitrag „Herdenimmunität – Schutz für Individuum und Gemeinschaft“.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Gemeinschaftsschutz: Schutz für den Einzelnen und die Gemeinschaft. Abrufbar unter: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/gemeinschaftsschutz/ [eingesehen am 16.06.2025].
Das Varizella-Zoster-Virus kann 2 verschiedene klinische Krankheitsbilder verursachen: Windpocken (Varizellen) bei Erstinfektion und Gürtelrose (Herpes zoster) bei Reaktivierung. Daher kann nur eine Person an Gürtelrose erkranken, die in der Vergangenheit Windpocken hatte.
Gürtelrose verläuft bei Kindern im Allgemeinen gutartig, bei Erwachsenen können erhebliche Schmerzen durch eine akute Neuritis (Nervenentzündung) auftreten. Nach Abheilen der Gürtelrose können die Schmerzen über lange Zeit, in Einzelfällen sogar lebenslang, anhalten.1
Erfahren Sie hier mehr zu Windpocken.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster). Aktueller Stand: 02.06.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Varizellen.html?nn=16904340 [eingesehen am 16.06.2025].
siehe auch Meningitis
siehe auch Allergie
Papillomviren sind Krankheitserreger, die Veränderungen an der Haut und Entzündungen hervorrufen können. Einige dieser Viren kommen nur beim Menschen vor, sie heißen daher Humane Papillomviren (HPV). HPV sind so verbreitet, dass sich die meisten sexuell aktiven Männer und Frauen im Laufe ihres Lebens mit ihnen anstecken. Eine Infektion verläuft meist unbemerkt, verursacht keine Beschwerden und heilt meist von selbst aus. Einige HP-Viren können unangenehme, aber harmlose Warzen im Genitalbereich verursachen, die auch Feigwarzen oder Kondylome genannt werden. Bestimmte andere Virustypen können gewisse Krebserkrankungen, wie z. B. Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs sowie deren Vorstufen verursachen.1
Erfahren Sie hier mehr zu Humanen Papillomviren.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gebärmutterhalskrebs. Humane Papillomviren (HPV). Aktueller Stand: 05.02.2025. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/humane-papillomviren-hpv.html [eingesehen am 16.06.2025].
I
Eine Infektion mit dem Masernvirus führt in der akuten Phase der Erkrankung zu einer vorübergehenden Immunschwäche. Grund hierfür ist die Infektion von Immunzellen, wie Makrophagen und Lymphozyten. Außerdem kann eine Infektion mit dem Masernvirus dazu führen, dass die bereits bestehenden Antikörper des Immunsystems zum Großteil eliminiert werden. Dieser Prozess wird als Immunamnesie bezeichnet.1 Antikörper sind Teil des erworbenen Immunsystems und sind somit auch Teil des sogenannten „Abwehrgedächtnisses“. Die spezifische Abwehr kann sich Angreifer merken und bei einem erneuten Kontakt setzt die Abwehrreaktion schneller ein.2 Infolge einer Masernvirus-Infektion können bis zu 70 % dieses Antikörperrepertoires ausgelöscht werden.1
Erfahren Sie hier mehr zu Masern.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Masern. Epid Bull 2024;46:3-24.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
ABei einer Immundefizienz, auch Immunschwäche genannt, ist das Immunsystem geschwächt. Das resultiert in einer geringeren Widerstandskraft gegen Infekte und einer höheren Anfälligkeit für Krankheitserreger. Eine Immunschwäche kann in Folge bestimmter Krankheiten wie z. B. bei Tumoren oder HIV-Infektionen auftreten. Sie kann aber auch genetisch bedingt sein oder künstlich hervorgerufen werden, wie z. B. vor einer Knochenmarkstransplantationen.1
Bei einer Immunsuppression wird das Immunsystem supprimiert, also unterdrückt. Dies kann durch besondere Belastungen oder Krankheiten ausgelöst werden. Eine Immunsuppression kann z. B. durch Medikamente erreicht und gezielt eingesetzt werden, wie u. a. bei Organtransplantationen oder Autoimmunerkrankungen.2
Bei einigen Grunderkrankungen empfiehlt die STIKO bestimmte Impfungen (Indikationsimpfungen).3 Weitere Infos finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Hinweise zum Impfen bei Immundefizienz“*.
Quellen
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Glossar-Begriffe – Immunschwäche. Abrufbar unter: https://www.dzif.de/de/glossar/immunschwaeche [eingesehen am 16.06.2025].
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Glossar-Begriffe – immunsupprimiert. Abrufbar unter: https://www.dzif.de/de/glossar/immunsupprimiert [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
siehe auch Antikörper
Man spricht von Immunität, wenn der Körper ausreichend Abwehrmechanismen gegen Erreger besitzt. Eine Impfung kann die körpereigene Abwehr auf bestimmte Krankheitserreger vorbereiten. So kann der Körper sich bei späterem Kontakt mit dem Erreger schnell wehren.1
Wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Soll ich mich impfen lassen? Aktueller Stand: 08.01.2025. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/soll-ich-mich-impfen-lassen.html [eingesehen am 16.06.2025].
Das Immunsystem unterliegt altersbedingten Veränderungen, die in ihrer Gesamtheit Immunseneszenz genannt werden. Immunseneszenz geht mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und Autoimmunerkrankungen einher sowie mit einem schlechten Impfansprechen.1
Was bei der Impfung von Senior:innen zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag „Impfen und Immunsystem – Welchen Einfluss hat das Altern?“.
Quellen
- Bulut O et al. Overcoming immune dysfunction in the elderly: trained immunity as a novel approach. Int Immunol. 2020;32(12):741-53. DOI: 10.1093/intimm/dxaa052.
Das Immunsystem besteht aus 2 Abwehrlinien: dem angeborenen (unspezifischen) und dem erworbenen (spezifischen) Immunsystem. Die beiden Systeme sind eng miteinander vernetzt und ergänzen sich. Das angeborene Immunsystem kann sehr schnell auf Krankheitserreger antworten, ist jedoch unspezifisch und reagiert auf alle Erreger gleich.1
Zum angeborenen Immunsystem gehören u. a. Fresszellen (Phagozyten), die Krankheitserreger einschließen und diese „verdauen“. Enzyme, die sich gegenseitig aktivieren – als Teil des Komplementsystems und natürliche Killerzellen. Diese sind darauf spezialisiert, virusinfizierte und tumorartig veränderte Körperzellen zu erkennen und diese aufzulösen.1
Gelingt es dem angeborenen Immunsystem nicht, die Erreger erfolgreich zu bekämpfen, richtet sich das erworbene Immunsystem gezielt gegen den Erreger.1
Da der Erreger zunächst erkannt werden muss, braucht das erworbene Immunsystem länger für eine erfolgreiche Immunabwehr. Neben dem Vorteil der größeren Treffsicherheit ist die spezifische Immunabwehr in der Lage, sich den Erreger zu merken und bei erneutem Kontakt schneller zu reagieren. Zum erworbenen Immunsystem gehören T-Zellen, B-Zellen und Antikörper.1
Wie unterscheiden sich angeborenes und erworbenes Immunsystem? Und wie funktionieren Impfungen? Antworten darauf gibt es im Artikel „Braucht das Abwehrsystem des Körpers Training?“.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Den Abstand zwischen Impfungen bezeichnet man als Impfabstand. Diese können sowohl bei der mehrmaligen Gabe eines Impfstoffs, auch Impfserie genannt, von Bedeutung sein, ebenso wie der Gabe von unterschiedlichen Impfstoffen.1
Innerhalb einer Impfserie dienen die Abstände zwischen den Impfungen dazu, den Impfschutz zu optimieren.1 Die empfohlenen Impfabstände sollten nicht unterschritten werden, da sonst die Wirksamkeit des Impfstoffs nicht gewährleistet ist. Eine Überschreitung der Abstände ist bei den meisten Impfungen nicht problematisch, der Aufbau der Immunität verzögert sich jedoch.2
Bei den Abständen zwischen unterschiedlichen Impfstoffen geht es darum, eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Impfstoffe zu verhindern sowie vermehrte Nebenwirkungen zu vermeiden.1 Grundsätzlich können Lebendimpfstoffe gleichzeitig verabreicht werden. Geschieht dies nicht, ist in der Regel ein Mindestabstand von 4 Wochen einzuhalten. Bei der Anwendung von Totimpfstoffen ist eine Einhaltung von Mindestabständen meist nicht erforderlich, auch nicht zu Lebendimpfstoffen.2
Worin unterscheiden sich Lebend- und Totimpfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfschema: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Welche Abstände sind zwischen Impfungen einzuhalten? Aktueller Stand: 25.06.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Impfschema/faq_impfen_Impfschema_ges.html?nn=16932994#entry_16821866 [eingesehen am 16.06.2025].
Vor der Durchführung einer Impfung ist die zu impfende Person über die Impfung und die zu verhütende Erkrankung aufzuklären. Dies ist ein wichtiger Teil der Impfleistung von Ärzt:innen. Hierbei sollte z. B. auf die folgenden Punkte eingegangen werden:1
- Die zu verhütende Erkrankung und die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten
- Den Nutzen der Impfung
- Mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Die Notwendigkeit von Folge- und Auffrischimpfungen
Die Aufklärung sollte für die zu impfende Person oder den anwesenden Elternteil/Sorgeberechtigten verständlich durchgeführt werden. Dabei sollten Kriterien, wie z. B. das Alter der zu impfenden Person, Vorerfahrungen oder auch Sprachbarrieren beachtet werden.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Aufklärung vor Schutzimpfungen. Aktueller Stand: 18.10.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Aufklaerung/FAQ-Liste.html# [eingesehen am 16.06.2025].
AIm Impfausweis, auch Impfpass genannt, werden durchgeführte Impfungen dokumentiert. Er ist international und lebenslang gültig. Neben den durchgeführten Standardimpfungen können im Impfausweis u. a. auch Reiseimpfungen, Antikörpertiter-Bestimmungen oder passive Immunisierungen dokumentiert werden.1
Die Impfdokumentation im Impfausweis bzw. das Ausstellen einer Impfbescheinigung sind Teil der ärztlichen Impfleistung und ist im Infektionsschutzgesetz (§ 22 Abs. 1 IfSG) geregelt. Als Impfausweis kann die „Internationale Bescheinigungen über Impfungen und Impfbuch“ („Gelber Impfpass“) der WHO benutzt werden. Mehr darüber, was genau dokumentiert werden muss, erfahren Sie unter „Impfdokumentation“
Quellen
- Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI). Impfen in Deutschland – Impfausweis. Aktueller Stand: 25.03.2025. Abrufbar unter: https://www.nali-impfen.de/impfen-in-deutschland/impfausweis/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Jede durchgeführte Schutzimpfung muss dokumentiert werden, was auch als Impfdokumentation bezeichnet wird.1 Die Dokumentation der Impfungen im Impfausweis bzw. Ausstellen einer Impfbescheinigung sind Teil der ärztlichen Impfleistung. Das wird durch das Infektionsschutzgesetz (§ 22 Abs. 1 IfSG) vorgeschrieben.2
Dokumentiert werden müssen folgende Details:2
- das Datum der Schutzimpfung,
- die Bezeichnung und Chargenbezeichnung des Impfstoffes,
- den Namen der Krankheit, gegen die geimpft wurde,
- den Namen und Geburtsnamen der geimpften Person
- Name und Anschrift der für die Durchführung der Schutzimpfung verantwortlichen Person.
Quellen
- Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI). Impfen in Deutschland – Impfausweis. Aktueller Stand: 25.03.2025. Abrufbar unter: https://www.nali-impfen.de/impfen-in-deutschland/impfausweis/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Rund um das Thema Impfen kursieren eine Vielzahl von Falschinformationen. In Zeiten des Internets und der schnellen Informationsweitergabe ist es schwer, diese Impfmythen richtigzustellen. Impfskeptiker oder unentschlossene Personen können durch Falschinformationen weiter verunsichert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sogenannte „Faktensandwiches“ zu einigen häufig vorkommenden Falschinformationen zu Impfungen entwickelt, die bei der Aufklärung verunsicherter Patient:innen helfen können.1 Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären“*.
Wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie auch in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Außerdem erfahren Sie im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären. Aktueller Stand: 14.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Impfmythen/falschinformationen-wirksam-aufklaeren-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Die STIKO entwickelt die Impfempfehlungen für die deutsche Bevölkerung. Sie besteht aus einem unabhängigem, ehrenamtlichem Expertengremium. Bei den Empfehlungen werden sowohl der individuelle Nutzen der Impfung für die geimpfte Person als auch der Nutzen für die gesamte Bevölkerung berücksichtigt. Aufbauend auf den Zulassungsdaten der Impfstoffe analysiert die STIKO das Nutzen-Risiko-Verhältnis und spricht daraufhin ihre Empfehlungen aus.1
Mehr zum Thema „Wie entstehen die Impfempfehlungen der STIKO?“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Ständige Impfkommission (STIKO). Aktueller Stand: 29.08.2023. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Ueber-die-STIKO/ueber-die-stiko-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Die STIKO empfiehlt neben den Standardimpfungen, auch bei gewissen Grunderkrankungen bestimmte Impfungen, sogenannte Indikationsimpfungen. So wird z. B. die die Pneumokokken-Impfung als Standardimpfung für Kinder im Alter von 2, 4 und 11 Monaten sowie allen Personen ≥ 60 Jahren empfohlen. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborener und erworbener Immundefizienz, chronischen Erkrankungen wie z. B. chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anatomischen und fremdkörperassoziierten Risiken für eine Pneumokokken-Meningitis (z. B. bei einem Cochlea-Implantat) wird die Pneumokokken-Impfung jedoch auch schon früher empfohlen. Ein weiteres Beispiel ist die Impfung gegen Influenza (Grippe): Die Grippe-Impfung wird standardgemäß allen Personen ≥ 60 Jahren jährlich im Herbst empfohlen. Bei beispielsweise Personen im Alter von ≥ 6 Monaten mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung wird die jährliche Impfung im Herbst mit einem inaktivierten Influenza-Impfstoff jedoch als Indikationsimpfung empfohlen. Mögliche Grunderkrankungen sind z. B. chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Diabetes mellitus oder eine HIV-Infektion.1
Weitere Infos finden Sie in den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO*.
Außerdem interessant: „Wie entstehen die Impfempfehlungen der STIKO?“ und „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Epilepsie stellt keine generelle Kontraindikation für Impfungen dar. Jedoch sollte immer eine differenzierte, ausgewogene Risiko-Nutzenerwägung zwischen der möglichen erhöhten Anfallsbereitschaft durch Fieber als Folge einer Impfung und des zu erwartenden Nutzens durch Verhinderung der Erkrankung erfolgen. Für Epilepsie-Patient:innen liegt dieser in der Regel auf Seiten der Impfung. Für Kinder mit anderen neurologischen Schäden oder Erkrankungen sind Impfindikationen unter Berücksichtigung der bestehenden Grundkrankheit vorsichtig zu stellen. Gerade sie sind jedoch auch durch Infektionskrankheiten besonders gefährdet, sodass der Nutzen jeder Impfung durch den Behandelnden individuell abgewogen werden sollte.1
Impfen oder nicht impfen? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfungen bei Vorerkrankungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Impfen bei Epilepsie und bei neurologischen Schäden? Aktueller Stand: 14.12.2012. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Grunderkrankungen/FAQ-Liste_Impfen_und_Grunderkrankungen.html?nn=16932994#entry_16821950 [eingesehen am 16.06.2025].
Migrant:innen und Asylsuchende, die in Deutschland leben, sollen entsprechend den STIKO-Empfehlungen altersgerecht geimpft sein. Welche Impfungen in welchen Ländern empfohlen werden, kann auf den Internetseiten des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)* oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO)* nachgelesen werden. Liegen Impfdokumente vor, sollte anhand von ihnen der Impfstatus überprüft und fehlende Impfungen nachgeholt werden. Impfungen, die nicht dokumentiert sind, sollten als nicht durchgeführt angesehen werden.1
Wie Sie mit einer Sprachbarriere umgehen können, erfahren Sie im Artikel „Praxistipp: Impfwegweiser in 16 Sprachen“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Impfungen aufgrund eines erhöhten beruflichen bzw. arbeitsbedingten Risikos und/oder zum Schutz Dritter im Rahmen der beruflichen Tätigkeit werden von der STIKO empfohlen.1 Auch für medizinisches Personal gelten zum Teil zusätzliche Impfempfehlungen aus beruflichen Gründen.
Mehr Informationen dazu erfahren Sie im Beitrag „Im Fokus: Impfschutz für medizinisches Personal“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Ein Impfschema gibt u. a. an, wie oft, in welchem zeitlichen Abstand, bei welcher Personengruppe oder in welchem Alter die Verabreichung des Impfstoffs erfolgt. Die STIKO legt die empfohlenen Impfzeitpunkte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im sogenannten Impfschema fest. Das Impfschema wird hierbei häufig auch Impfkalender genannt. Wie häufig und in welchen Abständen geimpft werden soll, wird in wissenschaftlichen Studien ermittelt.1
Der Impfkalender der STIKO für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene umfasst Impfungen zum Schutz vor Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV), Rotaviren, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken, Meningokokken B und C, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, humane Papillomviren, Gürtelrose, Grippe und COVID-19.2 Er ist in den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO* bozu finden.
Warum eine frühe Impfung von Säuglingen und Kleinkindern sinnvoll ist, lesen Sie im Artikel „Risiken erkennen: Impfungen im 1. Lebensjahr“.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit. Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
siehe Sicherheit von Impfungen
Rund um das Thema Impfen kursieren eine Vielzahl von Falschinformationen. In Zeiten des Internets und der schnellen Informationsweitergabe ist es schwer, diese Impfmythen richtigzustellen. Impfskeptiker oder unentschlossene Personen können durch Falschinformationen weiter verunsichert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sogenannte „Faktensandwiches“ zu einigen häufig vorkommenden Falschinformationen zu Impfungen entwickelt, die bei der Aufklärung verunsicherter Patient:innen helfen können.1 Mehr dazu finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären“*.
Wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie auch in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Außerdem erfahren Sie im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären. Aktueller Stand: 14.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Impfmythen/falschinformationen-wirksam-aufklaeren-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Impfpräventable Erkrankungen sind Krankheiten, die durch Infektionserreger wie Bakterien oder Viren verursacht werden und mittels rechtzeitiger und vollständiger Impfung vorgebeugt werden kann. Impfungen zählen zu den wichtigsten Mitteln zur Prävention von Krankheiten. Durch den Einsatz von Impfstoffen wird das Immunsystem präventiv, also vorbeugend, mit Merkmalen eines Erregers bekannt gemacht. Der Körper reagiert auf diese Merkmale und bildet eine Immunität. Die bisher verfügbaren Impfstoffe richten sich gegen gewisse Infektionskrankheiten. Mittlerweile gibt es zu diversen Erkrankungen zugelassene Impfstoffe.1
Quellen
- Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa). Impfstoffe – Wie sie wirken und wovor sie schützen. Aktueller Stand: 28.01.2025. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/impfstoffe [eingesehen am 16.06.2025].
Der Anteil geimpfter Personen in der Gesamtbevölkerungsgruppe oder innerhalb einer bestimmten Personengruppe wird durch die Impfquote widergespiegelt. In Deutschland gibt es kein einheitliches umfassendes System zur Erhebung von Impfdaten. Eine Einschätzung der Impfsituation erfolgt anhand von Teilstichproben oder Querschnittsuntersuchungen. Regelmäßig erhobene Daten zum Impfstatus der Bevölkerung in allen Bundesländern liegen nur aus den Schuleingangsuntersuchungen und ab dem Geburtsjahrgang 2004 auch aus der „KV-Impfsurveillance“ vom Robert Koch-Institut (RKI) und den Kassenärztlichen Vereinigungen vor.1
Wie sehen die Impfquoten für die durch die STIKO empfohlenen Kinderschutzimpfungen aus? Antworten darauf erhalten Sie im Artikel „Spät dran? Die 6-fach-Impfung im Fokus“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfquoten. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Impfquoten/impfquoten-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
siehe Impfkalender
Personen, die in einer Flutkatastrophe unterstützen bzw. direkt von ihr betroffen sind, sollten prüfen, ob ihr Impfschutz gegen Tetanus und Hepatitis A aktuell ist.1
Im Rahmen von Aufräumarbeiten ist von einer erhöhten Verletzungsgefahr auszugehen. Dadurch steigt das Risiko für eine mögliche Tetanus-Infektion. Die Sporen kommen im Erdreich vor und sind widerstandsfähig gegen Hitze und Desinfektionsmittel. Sie können bei einer Verletzung zusammen mit Fremdkörpern unter die Haut gelangen. Die Wunden müssen dabei nicht offen sein, auch bei kaum sichtbaren Verletzungen können Sporen unter die Haut gelangen.1
Durch die Zerstörungen könnten Helfende und Betroffene in Kontakt mit Abwasser kommen. Das Risiko für Hepatitis-A-Infektionen steigt dann in entsprechenden Gebieten. Hepatitis A wird fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion, aber auch durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände übertragen.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfungen bei Betroffenen und Helfenden der Flutkatastrophe: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Warum sollten Helfer:innen und Betroffene in den Flutkatastrophengebieten jetzt ihren Impfschutz gegen Tetanus und Hepatitis A überprüfen? Aktueller Stand: 30.07.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Ueberschwemmung/FAQ-Liste_Ueberschwemmung_Impfungen.html?nn=16932994#entry_16821980 [eingesehen am 16.06.2025].
Impfstoffe sind Arzneimittel. Die Zulassung von Impfstoffen für den Menschen unterliegen in Deutschland strengen Kontrollen.1 Impfstoffe können vor Infektionskrankheiten schützen, indem sie das Immunsystem zur Vermehrung bestimmter Immunzellen und zur Herstellung von Antikörpern anregen. Infiziert sich die geimpfte Person anschließend mit dem Krankheitserreger, bricht die Krankheit nicht oder nur in abgeschwächter Form aus. Es werden verschiedene Impfstofftypen unterschieden: Totimpfstoffe, Lebendimpfstoffe und genbasierte Impfstoffe.2
Worin unterscheiden sich diese Impfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa). Impfstoffe – Wie sie wirken und wovor sie schützen. Aktueller Stand: 28.01.2025. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/impfstoffe [eingesehen am 16.06.2025].
Die Entwicklung eines Impfstoffs, ist ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Das kann durchaus bis zu 15 – 20 Jahre dauern und 300 – 800 Millionen Euro oder mehr kosten.1
Im Beitrag „Der komplexe Weg eines Impfstoffs“ erfahren Sie mehr über zum Thema Impfstoffentwicklung.
Quellen
- Wiedermann U., et al. Entwicklung von Impfstoffen. Österreichische Ärztezeitung Nr. 23 – 24. 15.Dezember 2017.
Einige Berufsgruppen haben durch ihre Tätigkeit ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern.1 So empfiehlt die STIKO z. B. die Grippe-Impfung, für Personen mit erhöhter Gefährdung, wie z. B. medizinischem Personal in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr oder Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln. Ein anderes Beispiel ist die Impfung von Laborpersonal, welches beispielsweise mit Viren der Japanischen Enzephalitis oder Tollwut arbeiten.2
Mehr Informationen dazu erfahren Sie im Beitrag „Im Fokus: Impfschutz für medizinisches Personal“
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Eine Indikation, auch Heilanzeige genannt, bezeichnet in der Medizin einen Grund für die Durchführung einer bestimmten ärztlichen Maßnahme. Dabei kann es sich sowohl um therapeutische (z. B. Gabe eines Arzneimittels) als auch diagnostische (z. B. Blutentnahme) Maßnahmen handeln.1
Quellen
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Heilanzeige. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/H/indikation.html [eingesehen am 16.06.2025].
Indikationsimpfungen werden, im Gegensatz zu Standardimpfungen, nur für bestimmte Risikogruppen empfohlen. Hierzu zählen z. B. Personen mit Grunderkrankungen, die das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf wahrscheinlicher machen, Personen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko oder auch Personen, die engen Kontakt zu gefährdeten Personen haben. Ärzt:innen können beraten, ob eine Indikation für eine bestimmte Impfung besteht.1
Indikationsimpfungen sind auch Bestandteil der STIKO-Empfehlung.2
Hier finden Sie mehr zum Thema „Wie entstehen die Impfempfehlungen der STIKO?“
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Unter Injektion versteht man das Einbringen einer Substanz in einen Organismus über eine Kanüle oder mit Hilfe einer Spritze.
Intramuskulär (i.m.) bedeutet in den Muskel hinein. Bei einer intramuskulären Injektion wird ein flüssiges Arzneimittel (wie z. B. ein Impfstoff) mittels einer Spritze in einen Skelettmuskel verabreicht.1
Der Begriff subkutan (s.c.) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „unter die Haut“. Etwas wird ins subkutane Gewebe (Unterhaut) gespritzt und anschließend in die Blutgefäße aufgenommen.2
Auch intravenös (i.v.) bezeichnet eine Injektionsart. Bei einer intravenösen Injektion wird ein Medikament oder eine Flüssigkeit direkt in ein venöses Blutgefäß gegeben.3
Quellen
- Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – i.m. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/I/lexikon-intramuskulaer1.html [eingesehen am 27.07.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gesundheitsinformation.de. Glossar – subkutan. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/subkutan.html [eingesehen am 27.07.2025].
- Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – intravenös. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/I/intravenoes.html [eingesehen am 27.07.2025].
Der Impfstoff sollte erst kurz vor der Anwendung aus dem Kühlschrank geholt werden. Er darf nicht in Kontakt mit Desinfektionsmittel kommen. Durchstechstopfen müssen trocken sein, ebenso sollte die Injektionskanüle trocken sein (kein Impfstoff außen an der Kanüle). Dadurch würde die Injektion schmerzhaft werden und es kann zu Entzündungen im Bereich des Stichkanals kommen. Der Impfstoff wird aufgezogen, evtl. vorhandene Luft entfernt und eine neue Kanüle aufgesetzt. In der Regel sollte der aufgezogene Impfstoff rasch injiziert werden.1 Mehr zum Injektionsort erfahren Sie unter Injektionsort.
In diesem Beitrag bekommen Sie 7 Tipps zum stressarmen Impfen bei Kindern & Jugendlichen!
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Impfstoffe, die in den Muskel verabreicht werden sollen, sollten bevorzugt in den M. deltoideus verabreicht werden. Solange dieser Muskel nicht ausreichend ausgebildet ist (Säuglinge, Kleinkinder), wird empfohlen, in den M. vastus lateralis zu injizieren. Die Gefahr einer Verletzung ist dort gering. An diesen Injektionsorten ist eine Aspiration nicht erforderlich.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Der Zeitraum zwischen dem Befall des Körpers mit einem Krankheitserreger bis zu den ersten Krankheitssymptomen bezeichnet man als Inkubationszeit.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Infektion. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/infektion.html [eingesehen am 16.06.2025].
Die Untersuchung von Nutzen und Schäden von medizinischen Maßnahmen für Patient:innen ist Aufgabe des unabhängigen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Es erstellt fachlich unabhängige, beleggestütze Gutachten zu beispielsweise Arzneimitteln, nicht-medikamentösen Behandlungsmethoden, Verfahren der Diagnose und Früherkennung, Behandlungsleitlinien und Arzneimitteln. Das IQWiG informiert durch wissenschaftliche Berichte über Vorteile und Nachteile von Behandlungs- und Untersuchungsverfahren. Außerdem stellt das Institut allgemeinverständliche Gesundheitsinformationen für Bürger:innen zur Verfügung.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Aufgaben und Ziele des IQWiG. Abrufbar unter: https://www.iqwig.de/ueber-uns/aufgaben-und-ziele/ [eingesehen am 16.06.2025].
siehe Injektion
siehe Injektion
K
Siehe auch Pertussis
Kinderkrankheiten werden nur so genannt, da sie so ansteckend sind, dass ohne Impfschutz bereits im Kindesalter fast alle daran erkranken würden. Jedoch werden ohne Immunschutz auch Erwachsene krank und haben sogar häufig einen schwereren Krankheitsverlauf.1
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Impfschutz für die ganze Familie: 20 Fragen – 20 Antworten. Abrufbar unter: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/20-fragen-und-antworten-zum-impfen/ [eingesehen am 16.06.2025].
Siehe auch Poliomyelitis
Bestimmte impfpräventable Infektionen vor und während der Schwangerschaft sowie in der Postpartalzeit sind mit erhöhten Risiken für die Gesundheit der Mutter, den Schwangerschaftsverlauf und die Gesundheit des un- bzw. neugeborenen Kindes verbunden. Die empfohlenen Standardimpfungen sollten vom Säuglingsalter an zeitgerecht erfolgen sowie Impflücken im gebärfähigen Alter vermieden werden. Das bietet den bestmöglichen Schutz vor Auswirkungen impfpräventabler Erkrankungen auf die Gesundheit der Frau und die Gesundheit ihrer Kinder.1
Hier finden Sie mehr Informationen zu „Impfen bei Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeitb“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Mit dem Einsatz von Kombinationsimpfstoffen kann mit einer Impfung gleichzeitig gegen mehrere, ansteckende Krankheiten geimpft werden.1 Kombinationsimpfstoffe erlauben eine erhebliche Reduzierung der Injektionen. Dadurch fördern sie die Umsetzung der Impfempfehlungen. Zugelassene Impfstoffe sind bezüglich ihrer Einzelkomponenten in den Kombinationsimpfstoffen intensiv auf ihre Wirkung und Sicherheit hin untersucht worden. Bei der Verwendung von Kombinationsimpfstoffen ist auf eine zeitgerechte und vollständige Grundimmunisierung zu achten.2 Gemäß STIKO sind Kombinationsimpfstoffe monovalenten Impfstoffen vorzuziehen, da die Anzahl der Injektionen reduziert, die Akzeptanz von Impfungen gesteigert und das Impfziel früher erreicht werden kann.3
Wie sehen die Impfquoten für die durch die STIKO empfohlenen Kinderschutzimpfungen aus? Antworten darauf erhalten Sie im Artikel „Spät dran? Die 6-fach-Impfung im Fokus“.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI): Impfschema: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Sollen Impfstoffe als Kombinationsimpfungen gegeben werden? Aktueller Stand: 25.06.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Impfschema/faq_impfen_Impfschema_ges.html?nn=16932994#entry_16822054 [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Unter Komorbidität versteht man, dass zusammen mit einer grundliegenden Erkrankung gleichzeitig eine oder mehrere andere Erkrankungen vorliegen.
Das Komplementsystem ist Teil des angeborenen Immunsystems. Es trägt zur Eliminierung von Krankheitserregern bei: Enzyme des Komplementsystems markieren die Erreger für die Fresszellen, locken weitere Immunzellen heran und lösen die Zellwand der Erreger auf, sodass diese absterben.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Konjugatimpfstoffe sind eine spezielle Form der Totimpfstoffe. Bei Konjugatimpfstoffen werden nicht die Erregermoleküle direkt in den Impfstoff eingebracht, sondern sie werden an eine Trägersubstanz in Form von Proteinen gebunden. Das nennt man Konjugat. So kann eine stärkere Immunreaktion erzielt werden als mit dem Antigen allein. Eingesetzt werden Konjugatimpfstoffe z. B. bei der Pneumokokken- oder Meningokokken-Impfung.1
Faktenwissen zu Pneumokokken-Erkrankungen bei Kindern erhalten sie in diesem kurzen „Video: Das kleine 1 x 1 der Pneumokokken-Infektion“ und im Artikel „Auf den Punkt gebracht: Pneumokokken-Infektionen bei Kindern“!
Quellen
- Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa). Impfstoffe – Wie sie wirken und wovor sie schützen. Aktueller Stand: 28.01.2025. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/impfstoffe [eingesehen am 16.06.2025].
Bei einer Rötelninfektion während der Schwangerschaft kann es zu einer sogenannten Konnatalen Rötelnembryofetopathie (CRS) kommen. Infiziert sich die Mutter während der Schwangerschaft mit Röteln und die Infektion wird über die Plazenta auf den Fetus übertragen, kann dies schwere Schäden für den Fetus mit sich bringen. Während der ersten 12 Schwangerschaftswochen ist die Gefahr eines CRS bei einer Rötelninfektion der Mutter sehr hoch. Im Stadium der Organogenese kann es so z. B. bei dem sich entwickelnden Fetus zu Schäden am Herzen, den Augen oder den Ohren kommen. Außerdem kann es u. a. auch zu einer Vergrößerung der Leber und Milz, einer Entzündung des Gehirns oder einer Herzmuskelentzündung kommen. Darüber hinaus kann eine Rötelnprimarinfektion im 1. – 4. Schwangerschaftsmonat zu einem Spontanabort (Fehlgeburt) oder einer Frühgeburt führen. Daher sollten Frauen bei fehlenden Impfungen, unvollständigem oder unbekanntem Impfstatus schnellstmöglich vor Eintritt einer Schwangerschaft geimpft werden.1
Welche Impfungen dürfen Schwangere erhalten? Der Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ klärt auf.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Röteln. Aktueller Stand: 30.10.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Roeteln.html?nn=16904664 [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Kontraindikation, auch Gegenanzeige genannt, ist ein Umstand oder ein Kriterium, die eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme verbieten. Dies bedeutet z. B., dass aufgrund einer Kontraindikation ein Medikament bzw. Impfung nicht verabreicht werden darf. Das Ignorieren von Kontraindikationen kann erhebliche gesundheitliche Schädigungen der Patient:innen nach sich ziehen.1
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit akuten schweren Erkrankungen sollten erst nach der Genesung geimpft werden (Ausnahme: postexpositionelle Impfung). Impfungen sollten grundsätzlich in einem medizinischen Umfeld erfolgen, in dem eine klinische Überwachung nach der Impfung und ggf. die Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion durchgeführt werden können. Eine Kontraindikation gegen Impfungen können z. B. Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs sein. Personen, die eine anaphylaktische Reaktion nach einer Impfung hatten, sollten versuchen den ursächlichen Bestandteil des Impfstoffs identifizieren zu lassen, um diesen künftig meiden zu können. Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt sollten vor einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin konsultieren. Während der Schwangerschaft sollte auf nicht empfohlene oder nicht dringend indizierte Impfungen verzichtet werden. Die STIKO listet in den Impfempfehlungen auf, welche Umstände irrtümlicherweise als Kontraindikationen gewertet werden und was echte Kontraindikationen sind.2 Mehr Informationen dazu finden Sie auch auf der Seite des RKIs zum Thema „Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten“*.
Im Artikel „Hätten Sie’s gewusst? Kontraindikationen beim Impfen: Ja oder nein“ können Sie Ihr Wissen rund um das Thema Kontraindikationen testen.
Quellen
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Kontraindikation. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/K/kontraindikation.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben Anspruch auf Leistungen für Schutzimpfungen, die in der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) aufgeführt sind.1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
L
Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte, vermehrungsfähige Impfkeime, die eine Erkrankung selbst nicht auslösen können. Beispiele sind die Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Gelbfieber sowie ein Typhus-Schluckimpfstoff.1
Worin unterscheiden sich Lebendimpfstoffe, Totimpfstoffe und genbasierte Impfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Deutsches Grünes Kreuz e.V. (DGK). Die verschiedenen Impfstoff-Typen. Aktueller Stand: 07.06.2023. Abrufbar unter: https://dgk.de/impfen-und-infektionen/wissenswertes-ueber-impfungen/impfstoffe-und-impfstoffsicherheit.html [eingesehen am 16.06.2025].
Leberkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber. Leberkrebs wird auch als Leberzellkarzinom, Leberkarzinom oder hepatozelluläres Karzinom bezeichnet.1 Leberkrebs entsteht in einem Großteil der Fälle durch eine lang andauernde Schädigung der Leber: besteht über Jahre eine Leberschädigung, kann es zu einer Bindegewebsvermehrung (Fibrose) kommen und das Lebergewebe vernarbt zunehmend. Hoher Alkoholkonsum, Fettleibigkeit oder chronische Infektionen mit Hepatitis-Viren (insbesondere Hepatitis C oder Hepatitis B) sind nur einige Beispiele für mögliche Ursachen.2
Erfahren Sie hier mehr zu Hepatitis B.
Quellen
- Deutsche Krebsgesellschaft – ONKO-Interportal. Leberkrebs / Hepatozelluläres Karzinom. Abrufbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs.html [eingesehen 16.06.2025].
- Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz.) – Krebsinformationsdienst. Leberkrebs (Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom). Aktueller Stand: 05.02.2024. Abrufbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/leberkrebs [eingesehen am 16.06.2025].
Bei einer Leberzirrhose wird das eigentliche Lebergewebe zerstört und in funktionsloses Bindegewebe umgewandelt. Während der Vorstufe der Leberzirrhose, der Leberfibrose, wird vermehrt Bindegewebe in die Leber eingebaut. Die Leber verhärtet zunehmend. Je weiter dieser Prozess voranschreitet, desto schlechter kann die Leber ihre Aufgaben erfüllen. Es kommt zur Leberschrumpfung, bis hin zum kompletten Leberausfall. Ursachen sind meist nicht ausgeheilte Lebererkrankungen unterschiedlichen Ursprungs, wie bspw. Leberschäden aufgrund langjährigen Alkoholkonsums oder chronische Virushepatiden.1
Erfahren Sie hier mehr zu Hepatitis B.
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Leberzirrhose. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/leberzirrhose.html [eingesehen am 16.06.2025].
Über Lieferengpässe von Impfstoffen sowie die voraussichtliche Dauer der Nicht-Verfügbarkeit informiert das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf seinen Internetseiten*. Diese Informationen beruhen auf Mitteilungen der pharmazeutischen Unternehmen. Sie melden dem PEI einen Lieferengpass, sobald die Lieferkette für die Auslieferung eines Impfstoffes für einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen unterbrochen ist. Sind andere Impfstoffe mit einer vergleichbaren Zusammensetzung wie der vom Lieferengpass betroffene Impfstoff verfügbar, werden diese vom PEI auf der Internetseite gelistet. Ist kein für die jeweilige Indikation und das Alter zugelassener Impfstoff mit vergleichbarer Antigen-Zusammensetzung verfügbar, gibt die STIKO Empfehlungen, wie alternativ der Impfschutz hergestellt werden kann.1 Mehr dazu finden Sie auf der Seite des RKIs zum Thema „Mitteilungen der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Impfstoffen“*.
Hier finden Sie mehr zum Thema „Wie entstehen die Impfempfehlungen der STIKO?“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Lieferengpässe – Mitteilungen zur STIKO zum Impfen bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Impfstoffen. Aktueller Stand: 02.06.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Lieferengpaesse/lieferengpaesse-node.htm [eingesehen am 16.06.2025].
Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind wichtige Bestandteile unseres Immunsystems. Zu den Lymphozyten gehören zum Beispiel T-Zellen und B-Zellen.1
T-Zellen erkennen über ihre große Bandbreite an Antigenrezeptoren Krankheitserreger oder tumor-assoziierte Antigene und sind zuständig für die Entwicklung des Antigen-spezifischen Immungedächtnis oder der Antigen-spezifischen Toleranz. Erkennen T-Zellen ein Antigen und empfangen zusätzlich stimulierende Signale, entwickeln sie sie sich weiter zu T-Effektorzellen. Die meisten T-Effektorzellen sind kurzlebig, allerdings bleibt ein Teil von ihnen als Gedächtniszellen erhalten und führt somit zu längerer Immunität.2
B-Zellen vermitteln die Immunität gegen Pathogene und Allergene durch die Produktion von Antikörpern. Ein entscheidendes Ziel von Impfstrategien ist das Herbeiführen einer B-Zell-Antikörperantwort.2 Ein Teil der aktivierten B-Zellen entwickelt sich nach einer Infektion zu Gedächtniszellen.3
Wie sich der Alterungsprozess auf das Immunsystem auswirkt und was bei der Impfung von Senior:innen zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag „Impfen und Immunsystem – Welchen Einfluss hat das Altern?“
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Lymphozyt. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/lymphozyt.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Bulut O et al. Overcoming immune dysfunction in the elderly: trained immunity as a novel approach. Int Immunol. 2020;32(12):741-53. DOI: 10.1093/intimm/dxaa052.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
M
Makrophagen gehören zu den Fresszellen. Sie sind weiße Blutkörperchen, gehören zum angeborenen Immunsystem und dienen der Beseitigung von Krankheitserregern.1 Erfahren Sie hier mehr zu Fresszellen.
Quellen
- Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Lexikon – Makrophagen. Abrufbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/M/lexikon-makrophagen.html [eingesehen am 16.06.2025].
Die Masernerkrankung wird durch Viren verursacht. Eine Infektion hat einen zweiphasigen Krankheitsverlauf. Am Anfang kommt es zu Fieber, Schnupfen, Husten, Bindehautentzündungen und einen für Masern typischen Ausschlag der Mundschleimhaut, die sogenannten Koplik-Flecken (kalkspritzerartige weiße Flecken). Darauf folgt ein im Gesicht und hinter den Ohren beginnender fleckig-knotiger Hautausschlag, der typisch ist für Masern. Eine durchgemachte Maserninfektion führt zu lebenslanger Immunität. Eine Infektion kann jedoch auch zu einer sogenannten Immunamnesie führen, bei der ein Großteil der Antikörper des Immunsystems eliminiert werden. Die Subakute Sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) kann als eine sehr seltene Spätkomplikation auftreten.1 Für nähere Informationen hierzu siehe Abschnitt Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).
Erfahren Sie hier mehr zu Masern.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Masern. Aktueller Stand: 14.11.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Masern.html?nn=16911266 [eingesehen am 16.06.2025].
Das Masernschutzgesetz soll den Schutz vor Masern in Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen sowie in medizinischen Einrichtungen fördern. Demnach sollen alle Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr beim Eintritt in den Kindergarten, die Kindertagespflege oder in die Schule die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen. Ebenfalls einen Schutz gegen Masern müssen nach 1970 geborene Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen arbeiten (wie Erzieher, Lehrer, Tagespflegepersonen und medizinisches Personal) aufweisen. Asylbewerber und Geflüchtete müssen 4 Wochen nach Aufnahme in eine Gemeinschaftsunterkunft einen entsprechenden Impfschutz haben.1
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel „Masernschutzgesetz: Antworten auf 10 häufige Fragen“.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Robert Koch-Institut (RKI), Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Allgemeines zum Masernschutzgesetz. Abrufbar unter: https://www.masernschutz.de/ [eingesehen am 16.06.2025].
Siehe auch Kombinationsimpfstoffe
Gemäß Infektionsschutzgesetz (§ 6 Abs. 1 Nr. 3 IfSG) ist der Verdacht einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung, also einer Komplikation, innerhalb von 24 Stunden namentlich an das Gesundheitsamt zu melden (§ 9 Abs. 1 und 3 IfSG).1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) kann durch Viren und Bakterien, selten auch durch Pilze ausgelöst werden. Eine Meningitis ist eine gefährliche Erkrankung, die so schnell wie möglich behandelt werden muss. Anzeichen können hohes Fieber, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und ein steifer Nacken, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit sowie Übelkeit und Erbrechen bis hin zur Teilnahmslosigkeit und Bewusstlosigkeit sein.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Hirnhautentzündung. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/hirnhautentzuendung.html [eingesehen am 16.06.2025].
Monovalente Impfstoffe enthalten nur Antigene eines einzelnen Erregerstammes oder Erregersubtyps. Zum Teil wird der Begriff auch für Impfstoffe verwendet, die, im Gegensatz zu Kombinationsimpfstoffen, nur gegen einen spezifischen Erreger immunisieren.1
Quellen
- Pschyrembel Online. Monovalenter Impfstoff. Abrufbar unter: https://www.pschyrembel.de/Monovalenter%20Impfstoff/A0UGS [eingesehen am 16.06.2025].
Die sogenannten mRNA-Impfstoffe enthalten eine messenger-RNA (Boten-Ribonukleinsäure, mRNA). Sie enthält den Bauplan für ein oder mehrere Antigene des Krankheitserregers. Die Körperzellen nutzen diesen Bauplan, um das Protein zu produzieren, das dann eine Immunantwort auslöst.1
Worin unterscheiden sich Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe sowie mRNA- und vektorbasierte Impfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Welche unterschiedlichen Impfstoffe gibt es? Aktueller Stand: 21.08.2024. Abrufbar unter: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/impfstoffe/ [eingesehen am 16.06.2025].
Mumps ist eine virale Infektionskrankheit.1 Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass bei einer Mumps-Erkrankung Komplikationen auftreten. Hierzu gehören z. B. eine Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut.2 Die Impfung gegen Mumps hat zu einer deutlichen Abnahme der Erkrankungsfälle geführt.1 In den letzten Jahrzehnten kamen in Deutschland immer wieder größere Mumps-Ausbrüche vor.2
Erfahren Sie hier mehr zu Mumps.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Mumps. Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt! Aktueller Stand: März 2024. Abrufbar unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/mumps/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Mumps. Aktueller Stand: 20.02.2023. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Mumps.html?nn=16906658 [eingesehen am 16.06.2025].
N
Nachholimpfungen bezeichnet die Impfungen, die bei ungeimpften, bzw. verspätet oder unvollständig geimpften Personen notwendig sind, um den altersentsprechenden empfohlenen Impfschutz zu erreichen. Hierfür sollte unter Berücksichtigung des Alters, der Anzahl und Zeitpunkte früherer Impfungen ein individueller Impfplan erstellt werden.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025 Epid Bull 2025;4:1-75.
Natürliche Killerzellen sind ein wichtiger Bestandteil des angeborenen Immunsystems. Sie erkennen Virus-infizierte und tumorartig veränderte Zellen und lösen diese auf.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Moderne Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich.1 Das Sicherheitsprofil von Impfstoffen wird laufend von nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden überwacht. Für nähere Informationen siehe Abschnitt Sicherheit von Impfungen.
Im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“ erfahren Sie, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Und wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Sicherheit von Impfungen. Aktueller Stand: 27.02.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Sicherheit/sicherheit-von-impfungen-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Nach der Geburt sind Säuglinge Krankheitserregern ausgesetzt, gegen die sie noch keine Antikörper bilden konnten. Dennoch ist er ihnen nicht schutzlos ausgeliefert, sondern durch den sogenannten Nestschutz vor bestimmten Bakterien und Viren geschützt.1 Durch die Übertragung mütterlicher Antikörper kann ein passiver Immunschutz vor Infektionen an das Neugeborene vermittelt werden. Daher ist die Immunisierung der Mutter vor bzw. bei bestimmten Impfungen auch während der Schwangerschaft von der STIKO empfohlen.2
Der Nestschutz hält nach der Geburt nur einige Monate an. Daher ist es wichtig, die von der STIKO empfohlene Impfungen zeitgerecht durchzuführen. So ist es möglich Säuglinge und Kleinkinder frühzeitig vor impfpräventablen Infektionen zu schützen, die in dieser Altersgruppe mit einem hohen Risiko für schwere Krankheitsverläufe einhergehen.2
Quellen
- AOK Gesundheitsmagazin. Wie funktioniert der Nestschutz für Babys? Aktueller Stand: 23.02.2025. Abrufbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/familie/baby-kleinkind/der-nestschutz-bei-babys/ [eingesehen am 23.07.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Impfen. Aktueller Stand: 27.03.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html?nn=16932994# [eingesehen am 23.07.2025].
Impfungen zählen zu den wichtigsten Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Sie können vor zum Teil lebensgefährlichen Infektionskrankheiten und möglicherweise schweren Komplikationen schützen. Moderne Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich. Schutzimpfungen haben nicht nur eine Wirkung auf die geimpfte Person (Individualschutz), sondern können indirekt auch nicht geimpfte Menschen vor einer Erkrankung schützen, indem sie die weitere Verbreitung einer Infektionskrankheit verringern oder stoppen. Dies wird auch Herdenschutz genannt.1
Wie Sie Impfeinwänden im Praxisalltag begegnen können, lesen Sie in der Zusammenfassung „Antworten auf 10 häufige Impf-Einwände“!
Außerdem erfahren Sie im Video „Impfkritische Patient:innen: 4 Kommunikationstipps für MFAs“, wie Sie am besten mit impfkritischen Personen ins Gespräch kommen und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis aufbauen können.
Quellen
- Deutsches Grünes Kreuz e.V. (DGK). Bedeutung von Impfungen. Abrufbar unter: https://dgk.de/impfen-und-infektionen/wissenswertes-ueber-impfungen/bedeutung-von-impfungen.html [eingesehen am 16.06.2025].
P
Verbreiten sich Krankheitserreger nicht nur örtlich begrenzt aus, spricht man von einer Pandemie. Pandemien werden in der Regel von neuartigen Krankheitserregern ausgelöst, die sich leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Aufgrund geringer, bzw. keiner Immunität in der Bevölkerung kann es so zu hohen Erkrankungszahlen und schweren Krankheitsverläufen kommen, die zu einer Überlastung des Gesundheits- und Versorgungssystems führen können. Pandemien sind zeitlich begrenzt.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Nationale Pandemieplanung. Aktueller Stand: 17.07.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Preparedness-und-Response/Pandemieplanung/Pandemieplanung.html?templateQueryString=nationale+pandemieplanung [eingesehen am 16.06.2025].
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Aufgabe des PEI ist es z. B. eine Nutzen-Risiko-Bewertung bei Human- und Tierarzneimitteln im Rahmen der Entwicklung und Zulassung und auch später anzustellen. Zu den Aufgaben des PEIs gehört jedoch auch, nach der Zulassung die Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu erfassen und zu bewerten.1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Paul-Ehrlich-Institut im Profil. Aktueller Stand: 15.09.2021. Abrufbar unter: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/institut/paul-ehrlich-institut-im-profil.pdf?__blob=publicationFile&v=5 [eingesehen am 16.06.2025].
Keuchhusten, der auch Pertussis genannt wird, ist hochansteckend und eine der weltweit häufigsten Infektionserkrankungen der Atemwege. Für Keuchhusten charakteristisch sind krampfartige Hustenanfälle und keuchende Geräusche beim Einatmen. Hustenanfälle treten häufiger nachts als tagsüber auf.1 Bei Jugendlichen und Erwachsenen sind die Symptome häufig untypisch1, sodass die Diagnostik im Labor eine entscheidende Rolle spielt2. Keuchhusten ist keine reine Kinderkrankheit. Etwa zwei Drittel aller Erkrankungen treten bei Personen über 18 Jahren auf.2 Nach durchgemachter Erkrankung können sich Menschen jeden Alters erneut anstecken.1
Erfahren Sie hier mehr zu Keuchhusten.
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Keuchhusten. Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt! Aktueller Stand: April 2022. Abrufbar unter: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/keuchhusten/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Keuchhusten (Pertussis). Aktueller Stand 26.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Pertussis.html?nn=16911296 [eingesehen am 16.06.2025].
Fresszellen sind Teil des angeborenen Immunsystems. Fresszellen (Phagozyten) gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie machen Bakterien und Viren, die in den Körper eingedrungen sind, direkt vor Ort unschädlich, indem sie die Erreger einschließen und „verdauen“.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das angeborene und das erworbene Immunsystem. Aktueller Stand: 12.07.2023. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.html [eingesehen am 16.06.2025].
Bei Pneumokokken handelt es sich um Bakterien der Art Streptococcus pneumoniae1, von denen 107 unterschiedliche Typen bekannt sind2. Sie verursachen einen großen Teil aller Lungenentzündungen.1 Pneumokokken besiedeln den Nasenrachenraum von Menschen. Diese Besiedlung verursacht in der Regel keine Krankheitssymptome. Bei einer lokalen Ausbreitung können Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündungen auftreten. Dringen die Pneumokokken jedoch in normalerweise sterile Körperflüssigkeiten ein, kann es zu einer sogenannten schwerwiegenden invasiven Pneumokokken-Erkrankung kommen. Infolgedessen können Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen auftreten. Besonders Kinder < 2 Jahre und ältere Menschen sind hiervon gefährdet. Daher empfiehlt die STIKO die Pneumokokken-Impfung standardgemäß allen Säuglingen ab einem Alter von 2 Monaten, allen Menschen ab 60 Jahren.3
Erfahren Sie hier mehr zu Pneumokokken.
Quellen
- European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Fact sheet about pneumococcal disease. Aktueller Stand: 28.11.2023. Abrufbar unter: https://www.ecdc.europa.eu/en/pneumococcal-disease/facts [eingesehen am 16.06.2025].
- Ganaie FA et al. Update on the evolving landscape of pneumococal capsule types: new discoveries and way forward. Clin Microbiol Rev. 2025 Mar 13;38(1):e0017524. doi: 10.1128/cmr.00175-24.
- Robert Koch-Institut (RKI). Schutzimpfung gegen Pneumokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 01.08.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Pneumokokken/FAQ-Liste_Pneumokokken_Impfen.html?nn=16911168 [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Lungenentzündung (Pneumonie) kann durch Viren, Bakterien und Pilze ausgelöst werden, die über die oberen Atemwege bis in die Lunge gelangen. Häufiger sind alte und sehr junge Menschen sowie andere Personen mit schwachem Immunsystem betroffen. Eine Lungenentzündung kann mit Husten, Auswurf, Atemnot, Brustschmerzen und Fieber einhergehen. Die Atmung kann beschleunigt und von Rasselgeräuschen begleitet sein.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Pneumonie. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/pneumonie.html [eingesehen am 16.06.2025].
Poliomyelitis (Polio), auch Kinderlähmung genannt, ist eine virale Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Die meisten Infektionen mit Polio-Viren verlaufen asymptomatisch oder mit nur milden Symptomen. In Folge einer Infektion kann es jedoch auch zu Lähmungen bis hin zum Tod kommen.1 Die Impfung mit inaktivierter Polio-Vakzine gehört zu den von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen.2
Erfahren Sie hier mehr zu Kinderlähmung.
Quellen
- European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Disease factsheet about poliomyelitis. Aktueller Stand: 28.11.2023. Abrufbar unter: https://www.ecdc.europa.eu/en/poliomyelitis/facts [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Seit 1998 wird in Deutschland die Impfung mit inaktivierten Impfstoffen gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung, kurz Polio) empfohlen. Vorher wurde in Deutschland mit der Polio-Schluckimpfung gegen Polio immunisiert. Bei der Polio-Schluckimpfung handelte es sich um einen Lebendimpfstoff. Im Jahr 1990 wurde in Deutschland die letzte erworbene Poliomyelitis durch ein Wildvirus erfasst. Die letzten beiden importierten Fälle (aus Ägypten und Indien) 2 Jahre später. In den darauffolgenden Jahren traten aber jährlich bis zu 3 Fälle Impfstoff-assoziierter Poliomyelitis auf. Als Reaktion darauf passte die STIKO ihre Empfehlung Ende der 90er Jahre an.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Schutzimpfung gegen Poliomyelitis: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 08.01.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Poliomyelitis/FAQ-Liste_Poliomyelitis_Impfen.html?nn=16904034#entry_16926250 [eingesehen am 16.06.2025].
R
Ein Recall- oder Impferinnerungssystem kann dazu beitragen, die Teilnahme an Impfungen zu erhöhen. Im Rahmen der Impferinnerung werden Patient:innen schriftlich, per E-Mail oder telefonisch über fällige Impfungen informiert. Auch Erinnerungen durch beispielsweise die Krankenversicherung oder den Öffentlichen Gesundheitsdienst sind möglich.1
Die PraxisApp verfügt über ein automatisiertes Impferinnerungssystem. Wie schlägt sich die App im Praxisalltag? Die Antwort gibt es als Video im Artikel „Die PraxisApp – Meine pädiatrische Praxis im Impf-Check: Impferinnerungssystem“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Neben den Empfehlungen für Standard- und Indikationsimpfungen spricht die STIKO auch Empfehlungen für Reiseimpfungen aus. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG). Reiseimpfungen sollen sowohl dem Schutz der reisenden Person dienen als auch den Import von Infektionserregern aus dem Ausland durch die Rückkehr verhindern. Je nach Reiseland, Art und Dauer der Reise, Saison, möglichen Vorerkrankungen und aktuellem Impfstatus können sich die Empfehlungen für Reiseimpfungen unterscheiden. Daher wird eine individuelle reisemedizinische Beratung empfohlen.1
Einen Überblick zu vom RKI empfohlenen Reiseimpfungen gibt es im Beitrag „Urlaubszeit ist Reisezeit: Impfschutz nicht vergessen!“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Reiseimpfungen. Aktueller Stand: 03.04.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Reiseimpfungen/reiseimpfung_inhalt.html?templateQueryString=reiseimpfungen [eingesehen am 16.06.2025].
Respiratorische Synzytial-Viren sind weltweit verbreitete Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Das RS-Virus gehört zu den bedeutendsten Erregern von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen, Kleinkindern sowie älteren Erwachsenen. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Tröpfcheninfektion. Die Inzidenz von RSV-Infektionen ist i.d.R. von November/Dezember bis März/April am höchsten – dieser Zeitraum wird auch RSV-Saison genannt. Das Symptomspektrum reicht von asymptomatischen Verläufen, über die Symptome einer einfachen Atemwegsinfektion bis hin zu schweren, beatmungspflichtigen Erkrankungen.1
Frühgeborene, Neugeborene, Säuglinge und Kinder mit schweren Grunderkrankungen gehören zu den Risikogruppen, um schwer an einer RSV-Infektion erkranken zu können. Zu den möglichen Grunderkrankungen gehören u. a. chronische Lungenerkrankungen, angeborene oder erworbene Formen von Immundefizienz, schwere Herzerkrankungen sowie Herzfehler, neuromuskuläre Erkrankungen sowie angeborene Fehlbildungen. Bei Erwachsenen zählen Personen mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herz-Kreislauf-Systems sowie immundefiziente oder immunsupprimierte Personen zu den Risikogruppen.1
Die STIKO empfiehlt standardgemäß die passive Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern für alle Neugeborenen und Säuglinge vor bzw. in ihrer 1. RSV-Saison und die Impfung für alle Erwachsenen ab 75 Jahren im Spätsommer/Herbst von der RSV-Saison.2
Erfahren Sie hier mehr zu Respiratorischen Synzytial Viren.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber RSV (Respiratorische Synzytial-Viren)-Infektionen. Aktueller Stand: 21.05.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_RSV.html?nn=16911006#Start [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Die Aufgaben des RKIs sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Infektionskrankheiten. Das RKI ist eine zentrale Einrichtung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung/‑prävention und auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung. Es ist ein Bundesinstitut und gehört in den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Das Robert Koch-Institut. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Institut/institut-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Rotaviren sind hochansteckend und sind weltweit die häufigsten Durchfallerreger im Säuglings- und Kleinkindalter. In Folge einer Infektion kommt es zu einer Magen-Darm-Entzündung mit Bauchschmerzen, teils blutigen Durchfällen und ggf. Erbrechen und Fieber. Die meisten Kinder erkranken in den ersten beiden Lebensjahren. Als vorbeugende Maßnahme ist eine Rotavirus-Impfung in Form einer Schluckimpfung für Säuglinge verfügbar.1
Erfahren Sie hier mehr zu Rotaviren.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Schutzimpfung gegen Rotaviren: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Aktueller Stand: 07.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/Rota/FAQ-Liste_Rotavirus_Impfen.html?nn=16904670 [eingesehen am 16.06.2025].
Röteln sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Röteln-Viren ausgelöst wird. Eine Infektion mit Röteln verursacht in knapp 50 % der Fälle keine Symptome. Treten Symptome auf, sind diese häufig nur mild. Zu den typischen Symptomen gehören z. B. Lymphknotenschwellungen, Kopfschmerzen, Bindehautentzündungen, Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege und eine leicht erhöhte Temperatur. Darauf folgt in der Regel ein im Gesicht beginnender Hautausschlag, der sich über den Körper, Arme und Beine ausbreitet und nach wenigen Tagen wieder verschwindet.1
Während der Schwangerschaft kann es zu einer sogenannten Konnatalen Rötelnembryofetopathie (CRS) kommen.1 Siehe Abschnitt Konnatale Rötelnembryofetopathie.
Erfahren Sie hier mehr zu Röteln.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Röteln. Aktueller Stand: 30.10.2021. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Roeteln.html?nn=16904664 [eingesehen am 16.06.2025].
S
Schluckimpfungen werden nicht wie andere Impfstoffe intramuskulär oder subkutan injiziert, sondern oral (durch den Mund) verabreicht. Durch die orale Aufnahme gelangen Schluckimpfstoffe in den Darm. Durch die in der Impfung enthaltenen Antigene kann so in der Darmschleimhaut eine Immunreaktion hervorgerufen werden. Das ist relevant, da der Darm eine wesentliche Eintrittspforte für einige Krankheitserreger ist.1 In Deutschland erfolgt z. B. die Impfung gegen Rotaviren mit einem oralen Lebensimpfstoff.2
Erfahren Sie hier mehr zu Rotaviren.
Quellen
- Kwong KW et al. Oral Vaccines: A Better Future of Immunization. Vaccines (Basel). 2023 Jul 12;11(7):1232. doi: 10.3390/vaccines11071232.
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Rotaviren-Gastroenteritis. Aktueller Stand: 02.12.2019. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Rotaviren.html?nn=16904670 [eingesehen am 16.06.2025].
Die Sorge und Angst vor möglichen Schmerzen beim Impfen können die Akzeptanz von Impfungen negativ beeinflussen. Verschiedene Faktoren, wie die Kommunikation des Gesundheitspersonals, lokale Schmerzreduktion an der Einstichstelle, Ablenkungsmanöver, die Wahl der richtigen Körperposition, Nadellänge und Injektionstechnik können dazu beitragen, Stress und Schmerzen während der Impfung zu reduzieren.1 Weitere Informationen zum stressfreien Impfen finden Sie auch auf der Seite des RKIs zum Thema „Stressfrei Impfen“*.
Lesen Sie hier „7 Tipps zum stressarmen Impfen bei Kindern & Jugendlichen“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Werden Krankheitserreger über direkten Körperkontakt oder indirekt über Gegenstände übertragen spricht man von einer Schmierinfektion. Kleine Mengen Speichel, Urin, Stuhl oder Erbrochenem können bereits ausreichend Erreger, wie Viren oder Bakterien enthalten, um andere Personen anzustecken. So können sich die Krankheitserreger auch auf Kleidungsstücken, Türgriffen oder der Toilette befinden. Berührt eine Person diese Gegenstände beispielsweise mit der Hand und führt diese Hand dann zur Nase, dem Mund oder den Augen kann es so zu einer Ansteckung kommen.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Schmierinfektion. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/schmierinfektion.html [eingesehen am 16.06.2025].
Grundsätzlich können Schwangere mit Totimpfstoffen, wie z. B. gegen Tetanus oder Influenza, geimpft werden. Im 1. Schwangerschaftsdrittel sollten jedoch nur dringend indizierte Impfungen durchgeführt werden. Die Impfungen gegen Pertussis (Keuchhusten), Influenza und COVID-19 werden Schwangeren sogar empfohlen. Anders sieht es bei Impfungen mit Lebendimpfstoffen aus, diese sind während einer Schwangerschaft kontraindiziert. Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung ist ein Beispiel für ein Lebendimpfstoff.1
Mehr Informationen zu „Impfen bei Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeit“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Impfen. Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden? Aktueller Stand: 27.03.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html?nn=16932994#entry_16822134 [eingesehen am 16.06.2025].
Eine Sepsis, auch Blutvergiftung genannt, kann bei verschiedensten Infektionskrankheiten als lebensbedrohliche Komplikation entstehen.1 Bei einer Sepsis werden Krankheitserreger, meist Bakterien, von einem lokalen Entzündungsherd über die Blutbahnen gestreut. Dadurch wird im ganzen Körper eine Infektion ausgelöst. Eine Sepsis geht u. a. mit Symptomen wie hohem Fieber, Schüttelfrost und allgemeinem Schwächegefühl einher. Es kann in Folge auch zu Organausfällen kommen.2 Eine Sepsis ist immer ein medizinscher Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss.1
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Infektionsschutz.de. Sepsis – ein medizinischer Notfall. Abrufbar unter: https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/sepsis-ein-medizinischer-notfall/ [eingesehen am 18.11.2025].
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Sepsis. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/sepsis.html [eingesehen am 16.06.2025].
Serologische Kontrollen zur Klärung der Notwendigkeit von Nachholimpfungen sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll, da die verwendeten Testmethoden häufig keine ausreichende Sensitivität und Spezifität aufweisen. Für manche impfpräventablen Krankheiten wie z. B. Keuchhusten gibt es kein sicheres serologisches Korrelat, das die Immunität sicher anzeigen kann. Außerdem lässt die Antikörperkonzentration keine Aussage über eine möglicherweise bestehende durch Zellen vermittelte Immunantwort zu. Routinemäßige Antikörperbestimmungen sind vor und nach Standardimpfungen grundsätzlich nicht angebracht.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Impfreaktionen sind typische Beschwerden nach einer Impfung, wie Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen an der Einstichstelle. Allgemeinreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Unwohlsein und Fieber gehören auch dazu. Sie entstehen durch die Aktivierung des Immunsystems nach einer Impfung. In der Regel klingen sie nach wenigen Tagen folgenlos ab.1
Impfkomplikationen hingegen sind nach Impfungen auftretende unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Die in klinischen Studien festgestellten UAW finden sich in der jeweiligen Fachinformation der Impfstoffe.1 Ein Verdacht auf eine über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung ist innerhalb von 24 Stunden namentlich an das Gesundheitsamt zu melden.2
Impfschäden sind nicht vorübergehende, bereits seit mindestens 6 Monaten bestehende gesundheitliche Schädigungen, für die ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung wahrscheinlich ist. Sie übersteigen das Ausmaß einer üblichen Impfreaktion.1 Personen, die durch eine Schutzimpfung oder andere Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe geschädigt wurde, erhält bei Vorliegen der Voraussetzung laut Sozialgesetzbuch Leistungen der sozialen Entschädigung. Dies ist auch der Fall, wenn eine andere als die geimpfte Person durch den Einsatz eines Lebensimpfstoffs geschädigt wurde.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Sicherheit von Impfungen. Aktueller Stand: 27.02.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Sicherheit/sicherheit-von-impfungen-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen wird Sinusitis genannt. Sie erschwert die Nasenatmung und führt zu Schmerzen.1 U. a. Pneumokokken können eine Sinusitis auslösen.2
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nasennebenhöhlenentzündung. Aktueller Stand: 10.04.2024. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/nasennebenhoehlenentzuendung.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Pneumococcal Disease. Symptoms and Complications. Aktueller Stand: 06.02.2024. Abrufbar unter: https://www.cdc.gov/pneumococcal/signs-symptoms/index.html [eingesehen am 16.06.2025].
Sportliche Aktivitäten nach einer Impfung stellen generell kein Problem dar. Starke körperliche Belastungen und Leistungssport sollte in den ersten Tagen nach einer Impfung jedoch vermieden werden.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Impfen. Kann man sich nach der Impfung sportlich betätigen? Aktueller Stand: 30.04.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html?nn=16932994#entry_16822144 [eingesehen am 16.06.2025].
Bei der Impfaufklärung ist insbesondere bei Sprachbarrieren darauf zu achten, dass die ärztlichen Ausführungen auch verstanden werden. Im Zweifel sollte geklärt werden, ob die Hinzuziehung z. B. einer dolmetschenden Person (ggf. auf Kosten der zu impfenden Person) gewünscht wird.1
Wie Sie mit einer Sprachbarriere umgehen können, erfahren Sie im Artikel „Praxistipp: Impfwegweiser in 16 Sprachen“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Als Standardimpfung bezeichnet man Impfungen, die durch die STIKO in der Regel allen Menschen (in Abhängigkeit vom Alter) empfohlen werden.1 Dazu zählen die Standardimpfungen zum Schutz vor Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV), Rotaviren, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken, Meningokokken B und C, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, humane Papillomviren, Gürtelrose, Grippe und COVID-19.2 Er ist in den aktuellen Impfempfehlungen der STIKO* zu finden.
Hier finden Sie mehr zum Thema „Wie entstehen die Impfempfehlungen der STIKO?“.
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2025. Epid Bull 2025;4:1-75.
Die STIKO entwickelt die Impfempfehlungen für die deutsche Bevölkerung. Sie besteht aus einem unabhängigem, ehrenamtlichem Expertengremium. Bei den Empfehlungen werden sowohl der individuelle Nutzen der Impfung für die geimpfte Person als auch der Nutzen für die gesamte Bevölkerung berücksichtigt. Aufbauend auf den Zulassungsdaten analysiert die STIKO das Nutzen-Risiko-Verhältnis und spricht daraufhin ihre Empfehlungen aus.1
Wie das Impfwesen in Deutschland organisiert ist und was es bei der Kostenerstattung und Abrechnung verordneter Impfstoffe zu beachten gibt, erfahren Sie im Artikel „4 Fakten zum Impfwesen in Deutschland“.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Ständige Impfkommission (STIKO). Aktueller Stand: 29.08.2023. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Staendige-Impfkommission/Ueber-die-STIKO/ueber-die-stiko-node.html [eingesehen am 16.06.2025].
Sowohl die Stillende als auch der gestillte Säugling können in der Stillzeit alle von der STIKO empfohlenen Impfungen bekommen. Ausgenommen hiervon ist lediglich die Impfung gegen Gelbfieber.1
Mehr Informationen zu „Impfen bei Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeit“
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Impfen. Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden? Aktueller Stand: 27.03.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html?nn=16932994#entry_16822134 [eingesehen am 16.06.2025].
Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist eine sehr seltene Spätkomplikation einer vorhergegangenen Maserninfektion. Sie tritt durchschnittlich nach 6 – 8 Jahren nach der Infektion auf. Bei einer SSPE kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Gehirns bis zum Verlust aller Funktionen. Eine SSPE endet in der Regel tödlich. Kinder, die im Alter < 5 Jahren an Masern erkranken haben ein deutlich höheres Risiko eine SSPE zu entwickeln. Bei Kindern im 1. Lebensjahr ist das Risiko noch höher.1
Erfahren Sie hier mehr zu Masern.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Masern. Aktueller Stand: 14.11.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Masern.html?nn=16911266 [eingesehen am 16.06.2025].
siehe Injektion
T
Tetanus, auch Wundstarrkrampf, ist eine durch das Bakterium Clostridium (C.) tetani verursachte Erkrankung.1 Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt nicht. Das Bakterium dringt über Verletzungen in den Körper ein, z. B. durch Holzsplitter, Nägel, Dornen2, bei der Gartenarbeit, beim Spielen mit Erde oder im Sandkasten oder bei Kontakt mit Pferdekot1.
Im Körper kann es zur Produktion von Giftstoffen kommen, die nach einer Inkubationszeit von 3 Tagen – ca. 3 Wochen zu Muskelanspannungen und -krämpfen führen. Es gibt unterschiedliche klinische Verlaufsformen von Tetanus: die lokale, die generalisierte und die neonatale Verlaufsform. Am häufigsten ist die generalisierte Form. Während der generalisierten Form tritt ein charakteristischer Gesichtsausdruck auf, der einem fixierten Lächeln ähnlich ist. Ganze Muskelgruppen können sich zeitgleich verkrampfen, was u. a. auch zu Knochenbrüchen in der Wirbelsäule führen kann. Es kann zu Komplikationen innerhalb der Atemwege kommen, bis hin zum Versagen der Atmung. Trotz moderner Intensivmedizin sterben bei diesem Verlauf zwischen 10 – 20 % der Patient:innen.2
Eine durchgestandene Infektion führt nicht zur Immunität. Als vorbeugende Maßnahme ist eine Tetanus-Impfung verfügbar. Diese sollte nach der Grundimmunisierung alle 10 Jahre aufgefrischt werden.2
Erfahren Sie hier mehr zu Tetanus.
Quellen
- Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI). Tetanus-Impfung: Warum gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) impfen? Aktueller Stand: 21.03.2025. Abrufbar unter: https://www.nali-impfen.de/impfempfehlungen/impfungen-a-z/tetanus-impfung-wundstarrkrampf/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Tetanus. Aktueller Stand: 27.11.2018. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Tetanus.html?nn=16904516 [eingesehen am 16.06.2024].
Totimpfstoffe, auch inaktivierte Impfstoffe genannt, enthalten abgetötete Viren/Bakterien oder Bestandteile von diesen. Beispiele für Totimpfstoffe sind z. B. die Impfstoffe gegen Tetanus, Pneumokokken oder Keuchhusten. Totimpfstoffe werden meist mehrfach verabreicht und müssen regelmäßig aufgefrischt werden.1
Worin unterscheiden sich Lebendimpfstoffe, Totimpfstoffe und genbasierte Impfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Deutsches Grünes Kreuz e.V. (DGK). Die verschiedenen Impfstofftypen. Aktueller Stand: 07.06.2023. Abrufbar unter: https://dgk.de/impfen-und-infektionen/wissenswertes-ueber-impfungen/impfstoffe-und-impfstoffsicherheit.html [eingesehen am 16.06.2025].
Toxine sind Giftstoffe von Mikroorganismen (wie z. B. Bakterien), Tieren oder Pflanzen. Sie haben spezifische Wirkungen, die nach unterschiedlichen Zeiträumen auftreten können. Häufig wird der Begriff auch für Gifte im Allgemeinen verwendet.1
Das Tetanus verursachende Bakterium Clostridium Tetani produziert bspw. Toxine, die die typischen klinischen Symptome hervorrufen.2 Gleiches gilt für Corynebacterium diphtheriae, den Erreger der Diphtherie.3 Die Impfstoffe gegen beide Erreger enthalten das veränderte Toxin, das keine Erkrankung auslösen kann. Jedoch erkennt der Körper die fremden Antigene und bildet Antikörper dagegen. Die Impfstoffe richten sich demnach nicht gegen die Erreger selbst, sondern gegen die von ihnen gebildeten Toxine.4
Quellen
- Pschyrembel Online. Toxine. Abrufbar unter: https://www.pschyrembel.de/toxin/K0MQA/doc/ [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Tetanus. Aktueller Stand: 27.11.2018. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Tetanus.html?nn=16904516 [eingesehen am 16.06.2025].
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber Diphtherie. Aktueller Stand: 29.02.2024. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Diphtherie.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Deutsches Grünes Kreuz. Die verschiedenen Impfstofftypen. Aktueller Stand: 07.06.2023. Abrufbar unter: https://dgk.de/impfen-und-infektionen/wissenswertes-ueber-impfungen/impfstoffe-und-impfstoffsicherheit.html [eingesehen am 23.07.2025].
Wenn erkrankte Menschen Husten, Niesen oder Sprechen versprühen sie dabei winzige Tröpfchen mit Erregern. Diese Tröpfchen schweben dann in der Luft oder landen auf Gegenständen. Atmen andere Menschen diese mit Erregern gefüllten Tröpfchen ein oder berühren die Gegenstände, auf denen die Tröpfchen gelandet sind, können Sie sich anstecken. Über die Schleimhäute von Mund oder Nase können die Erreger wie Bakterien oder Viren in den Körper gelangen. Auch durch direkten Kontakt zur Erkrankten Person, wie z. B. durch einen Kuss, ist auch eine direkte Ansteckung möglich.1
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tröpfcheninfektion. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/troepfcheninfektion.html [eingesehen am 16.06.2025].
T-Zellen gehören zur Zellgruppe der Lymphozyten. Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind wichtige Bestandteile unseres Immunsystems.1
T-Zellen erkennen über ihre große Bandbreite an Antigenrezeptoren Krankheitserreger oder tumor-assoziierte Antigene und sind zuständig für die Entwicklung des Antigen-spezifischen Immungedächtnis oder der Antigen-spezifischen Toleranz. Erkennen T-Zellen ein Antigen und empfangen zusätzlich stimulierende Signale, entwickeln sie sie sich weiter zu T-Effektorzellen. Die meisten T-Effektorzellen sind kurzlebig, allerdings bleibt ein Teil von ihnen als Gedächtniszellen erhalten und führt somit zu längerer Immunität.2
Wie sich der Alterungsprozess auf das Immunsystem auswirkt und was bei der Impfung von Senior:innen zu beachten ist, erfahren Sie im Beitrag „Impfen und Immunsystem – Welchen Einfluss hat das Altern?“
Quellen
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Lymphozyt. Abrufbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/lymphozyt.html [eingesehen am 16.06.2025].
- Bulut O et al. Overcoming immune dysfunction in the elderly: trained immunity as a novel approach. Int Immunol. 2020;32(12):741-53. DOI: 10.1093/intimm/dxaa052.
V
Varizellen, auch Windpocken genannt, sind eine hochansteckende Erkrankung. Der Erreger ist das Varizella-Zoster-Virus. Nach einer Infektion kommt es zunächst zu uncharakteristischen Vorzeichen, wie u. a. Unwohlsein oder Kopf- und Gliederschmerzen. Nach 1 – 2 Tagen folgt dann ein juckender Hautausschlag, mit Knötchen, Bläschen und Schorf. Dieser stellt das Hauptmerkmal einer Windpockeninfektion dar. Übertragen werden Windpocken durch virushaltige Tröpfchen, die etwa beim Atmen oder Husten in die Luft abgegeben werden. In Deutschland ist eine Varizellen-Schutzimpfung als präventive Maßnahme verfügbar. Diese wird seit 2004 von der STIKO für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen.1
Erfahren Sie hier mehr zu Windpocken.
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber. Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster). Aktueller Stand: 02.06.2025. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Varizellen.html?nn=16904340 [eingesehen am 16.06.2025].
Vektorbasierte Impfstoffe enthalten einen bestimmten Teil des genetischen Bauplans für einen oder mehrere Bestandteile eines Krankheitserregers.1 Dieser Teil des Bauplans wird in für Menschen harmlose Trägerviren eingebaut, die als Vektoren bezeichnet werden. Nach der Impfung mit Vektor-Impfstoffen wird der Bauplan in die Körperzellen eingeschleust und dort umgesetzt.2 Dadurch wird im Körper eine Immunreaktion ausgelöst, bei der das Immunsystem Antikörper gegen den Erregerbestandteil bildet.1
Worin unterscheiden sich Lebendimpfstoffe, Totimpfstoffe und genbasierte Impfstoffe? Und wie können Sie dazu beitragen, den Impfschutz von Patient:innen zu verbessern? Das erfahren Sie im Artikel „Basiswissen Schutzimpfungen – Das sollten Sie wissen“!
Quellen
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Ratgeber Impfen – Alles, was Sie zum Thema Impfen wissen sollten. Aktueller Stand: März 2025. Abrufbar unter: https://www.publikationen-bundesregierung.de/pp-de [eingesehen am 16.06.2025].
- Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Impfstoffe – Wie sie wirken und wovor sie schützen. Aktueller Stand: 28.01.2025. Abrufbar unter: https://www.vfa.de/print/de/forschung-entwicklung/impfstoffforschung/impfstoffe [eingesehen am 16.06.2025].
Viren sind sehr kleine infektiöse Partikel, die aus Nukleinsäuren und Proteinen bestehen. Diese Nukleinsäuren, wie z. B. Desoxyribonukleinsäure (DNA) oder Ribonukleinsäure (RNA) enthalten die genetischen Informationen für das Vermehrungsprogramm der Viren. Da Viren keinen eigenen Stoffwechselapparat haben, dringen sie in menschliche, pflanzliche oder tierische Zellen ein und nutzen diese als „Wirtszellen“. Die Wirtszellen werden nach einer Infektion dazu gezwungen, auf Grundlage der genetischen Informationen des Virus neue Viren zu produzieren. Virale Erkrankungen lassen sich nicht mit Antibiotika behandeln.1
Quellen
- Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Infektionsschutz.de. Viren. Abrufbar unter: https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten/viren/ [eingesehen am 16.06.2025].
W
Für eine optimale Schutzwirkung sollte ein Wechsel des Impfstoffes während der Grundimmunisierung möglichst vermieden werden. Hintergrund ist dieser: Die gemischte Verwendung vergleichbarer, nicht identischer Impfstoffe in Studien, die vor der Zulassung eines Impfstoffes durchgeführt werden, wird nicht untersucht.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Impfschema: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Kann der Impfstoff gewechselt werden? Aktueller Stand: 25.06.2020. Abrufbar unter: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_Impfschema/faq_impfen_Impfschema_ges.html?nn=16932994#entry_16822170 [eingesehen am 16.06.2025].
Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization [WHO]) spielt eine wesentliche Rolle bei der Verbesserung von Gesundheitssystemen und bei der Koordinierung der weltweiten Reaktion auf Gesundheitsbedrohungen. Die Mitgliedsstaaten der WHO werden in 6 Regionen aufgeteilt: Europa, Afrika, Südostasien, östliches Mittelmeer, westlicher Pazifik und Amerika.1 Aktuell sind 194 Mitgliedsstaaten in der WHO vertreten.2
Quellen
- World Health Organization (WHO). Where we work: WHO organizational structure. Abrufbar unter: https://www.who.int/about/structure [eingesehen am 16.06.2025].
- World Health Organization (WHO). Countries. Abrufbar unter: https://www.who.int/countries [eingesehen am 16.06.2025].
Siehe auch Varizellen
Keine Impfung schützt alle Menschen zu 100 %. Das ist ähnlich wie bei Medikamenten: Kein Medikament wirkt bei allen Menschen gleich gut. Doch auch wenn Impfungen nicht zu 100 % schützen, können sie dennoch die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren und zu erkranken senken. Sie können auch dazu beitragen, die Schwere der Erkrankung abzumildern und die Wahrscheinlichkeit den Erreger weiterzuverbreiten senken.1
Quellen
- Robert Koch-Institut (RKI). Faktensandwich zum Thema Wirksamkeit: Der Schutz von Impfungen ist gut, beträgt aber nicht 100 %. Aktueller Stand: 24.04.2023. Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Impfmythen/Wirksamkeit_Impfschutz_Download.pdf?__blob=publicationFile&v=1 [eingesehen am 16.06.2025].
Siehe auch Diphtherie
*Die hier zur Verfügung gestellten aktuellen Meldungen verweisen auf unabhängige Informationsquellen und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von MSD dar.
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